Räuber foltern Opa in Wien mit Teppich bis zum Infarkt

Drei Jahre hat es gedauert, nun wird zwei skrupellosen Räubern in Wien der Prozess gemacht. Wie "Heute" erfuhr, müssen sich Sasa B. (31) und Dusko B. (32) noch im September vor Gericht in Wien verantworten. Auf ihre Kappe soll eine besonders brutale Home Invasion in der Puchsbaumgasse in Favoriten gehen, wo die beiden Verdächtigen einen Senior (79) so heftig folterten, dass das Opfer in der Folge einen Herzinfarkt erlitt.

Klärung nach 3 Jahren

Die Tat ereignete sich bereits bereits am 25.10.2017. Die Verdächtigen konnten damals zwar unerkannt flüchten, hinterließen am Tatort aber DNA-Spuren. Im März dieses Jahres ging Sasa B. der Polizei an der ungarisch-serbischen Grenze ins Netz. Er packte in Verhören umfangreich aus und belastete auch Dusko B., sodass auch der gefasst werden konnte. Ein dritter Komplize befindet sich nach wie vor auf der Flucht.

Gärtner gab den Tipp

Was die Ermittlungen der Wiener Polizei zeigten: Es war – wie aus Fernsehkrimis gemeinhin bekannt – der Gärtner! Dusko B. betreute den Dachgarten seines späteren Opfers im Pfusch und sah in der Wohnung des 79-Jährigen wertvolle Silberstücke. Dies weckte ganz offenkundig Begehrlichkeiten und so erzählte er seinen serbischen Freunden vom reichen "Opa". Zu dritt schmiedeten sie dann den Plan, den Mann auszurauben.

Teppich um Kopf des Opfers gewickelt

Das brutale Trio trank sich am Tag vor dem Nationalfeiertag 2017 Mut an, kurvte dann zur Wohnung des Opfers im 10. Wiener Bezirk. Maskiert und mit Handschuhen bekleidet gelangten sie über den Dachboden auf den Balkon des Senioren und stürmten von dort in seine Wohnung. Der ältere Herr schaute gerade ein Fußballmatch im TV an. Der noch flüchtige Mile B. handelte blitzschnell – und mit roher Gewalt. Er schlug dem Opfer den Kopf blutig; Ex-Gärtner Sasa B. fesselte daraufhin die Hände des Opfers, die Dusko B. festhielt, mit Klebeband. Dann klebten sie dem Mann den Mund zu, wickelten einen Teppich um seinen Kopf und fixierten auch diesen mit Klebeband, sodass er nicht um Hilfe rufen konnte.

Herzinfarkt nach Raub

Hastig packten die Täter dann Silberwaren, Schmuck, Bargeld und sonstige Wertgegenstände in einen Trolley und flüchteten. Wert der gesamten Beute: rund 8.000 Euro. Das Opfer konnte sich nach einer halben Stunde selbst befreien und Hilfe holen. In den Tagen und Wochen nach der Tat hatte es mit entsetzlichen Folgen zu kämpfen. Ein Gerichtssachverständiger stellte in seinem kardiologischen Gutachten fest, dass "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einem Kausalzusammenhang zwischen dem Raub und dem Herzinfarkt des Opfers" auszugehen ist. Auch mehrere Prellungen und eine Rissquetschwunde wurden diagnostiziert.

Star-Anwälte vertreten

Die Verdächtigen (für sie gilt die Unschuldsvermutung) werden am 7. September in Wien vor Gericht gestellt. Der ehemalige Gärtner Sasa B. wird von den renommierten Wiener Verteidigern Nikolaus Rast und Mirsad Musliu (Kanzlei Rast & Musliu) vertreten. Ein dritter mutmaßlicher Komplize ist noch auf der Flucht. Den Männern wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung, schwerer Raub sowie Freiheitsentziehung angelastet. Dem betagten Opfer erspart man ein neuerliches Zusammentreffen mit seinen Peinigern. Seine Aussage wird vor Gericht verlesen.