Wirtschaft

Raika-Chef sagt im ORF massive Zinserhöhung für Sparer an

Die Spar-Zinsen bei den heimischen Banken sollen bald massiv erhöht werden. Es gibt aber auch eine schlechte Nachricht für die Anleger.

Roman Palman
Heinrich Schaller, Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, zu Gast in der ZIB2 mit Armin Wolf am 27. Oktober 2022.
Heinrich Schaller, Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, zu Gast in der ZIB2 mit Armin Wolf am 27. Oktober 2022.
Screenshot ORF

Die Europäische Zentralbank (EZB) versucht mit einer weiteren kräftigen Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte der Rekordinflation im Euroraum von fast 10 Prozent entgegenzuwirken. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der Notenbank leihen können, steigt damit auf 2,0 Prozent, wie die EZB am Donnerstag mitteilte. 

Das soll gegen die belastende Teuerung helfen, macht gleichzeitig aber vor allem Immobilien-Kredite kostspieliger. Besonders schlimm trifft es jene Häuslebauer, die variable Kreditraten gewählt haben. Und: Das war fix nicht die letzte Erhöhung, die nächste wurde von der EZB bereits angekündigt.

Immo-Experte Peter Hrubec spricht gegenüber dem ORF von einem "Albtraum": Immer mehr Haushalte würden künftig nicht mehr in der Lage sein, die Kredite zu stemmen und müssten dann die Immobilie an die Bank abtreten.

Heinrich Schaller, Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, zu Gast in der ZIB2 mit Armin Wolf am 27. Oktober 2022.
Heinrich Schaller, Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, zu Gast in der ZIB2 mit Armin Wolf am 27. Oktober 2022.
Screenshot ORF

Zu den Auswirkungen der erneuten EZB-Entscheidung sprach Donnerstagnacht der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Heinrich Schaller, mit ORF-Moderator Armin Wolf in der ZIB2.

Langer Kampf gegen Inflation

Kann das Ziel einer Inflation von 2 Prozent erreicht werden? Ja, aber "es wird noch lange dauern", schätzt der Experte. Die US-Notenbank Fed hat die Leitzinsen bereits auf 4 Prozent angehoben. Er kritisiert deshalb die EZB, zu spät mit den Gegenmaßnahmen begonnen zu haben, aber voraussichtlich ähnliche Zins-Sphären erreichen müsste. "Die EZB hinkt immer sechs bis acht Monate nach. Es war halt dieses Mal einfach zu lange". 

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    Das Instrument der Zinserhöhung sei gedacht, um die Nachfrage auf den Märkten zu dämpfen: "Daher ist fest davon auszugehen, dass in den nächsten Monaten oder sogar Jahren, das Wirtschaftswachstum zurückgehen wird. Einige fürchten sogar eine Rezession."

    Massive Zinssteigerung

    Bei den derzeit extrem schlechten Spar-Zinsen von 0,01 Prozent sagt der Raiffeisen-Manager eine Änderung an. "Die Anpassungen im Sparbereich werden jetzt sehr sehr rasch erfolgen. Es war noch nicht ganz klar, wie sich die Zinsen wirklich entwickeln werden", erklärt er die Verzögerung, dennoch stehe den Sparern eine satte Erhöhung ins Haus.

    Die Zinsen für täglich fällige Einlagen würden weiteren EZB-Erhöhungen folgen. "Wir werden etwa beim Einlagenzins hinkommen. Der liegt derzeit bei 1,5 Prozent", sagt Schaller. 

    Sollte die EZB die Zinsen weiter erhöhen, würden auch die Zinsen für täglich fällige Einlagen nachfolgen, versüßt er die weiteren Aussichten. "Je länger man bereit ist, sein Geld zu binden, desto höher werden die Zinsen".

    Bitterer Wermutstropfen: Bei einer Inflation von knapp 10 Prozent ist der Sparzinssatz real immer noch desaströs negativ. 

    Gesprächsbereitschaft mit Kreditnehmern

    Ohnehin sei die Sparquote der Österreicher derzeit gering. Die Leute würden das Geld jetzt eher für Ausgaben brauchen, als es anzulegen, weiß der Banken-Chef.

    Bei den Krediten müsse man mit den Schuldnern bilaterale Gespräche suchen, um etwa eine Stundung der Einzahlungsraten zu diskutieren, sollten die Zinsen davongaloppieren.

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