Welt

Raketen-Einschlag! Verheerende Explosion in Gaza-Spital

Angesichts ständiger Luftangriffe suchen im Gazastreifen Hunderte Menschen Schutz in Spitälern. Doch jetzt ist offenbar eines zur Todesfalle geworden.

1/25
Gehe zur Galerie
    Ein Raketenangriff auf das al-Ahli-Arab-Spital in Gaza soll am 17. Oktober 500 Menschen getötet haben.
    Ein Raketenangriff auf das al-Ahli-Arab-Spital in Gaza soll am 17. Oktober 500 Menschen getötet haben.
    MAHMUD HAMS / AFP / picturedesk.com

    Bei einer Explosion nahe eines Spitals im Gazastreifen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums der dort regierenden Hamas mindestens 500 Menschen getötet worden. Im Al-Ahli-Spital hätten zum Zeitpunkt der Detonation Hunderte Menschen Schutz gesucht, erklärte das Ministerium am Dienstag. Laut Hamas ist ein israelischer Luftangriff Auslöser der Explosion.

    Die israelische Armee hat die Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad für den folgenschweren Angriff verantwortlich gemacht. "Nach den Informationen der Geheimdienste, die auf mehreren uns vorliegenden Quellen basieren, ist der Islamische Dschihad für einen fehlgeschlagenen Raketenangriff verantwortlich, der das Spital getroffen hat", hieß es in einer am Dienstagabend verbreiteten Mitteilung der Armee.

    Fotos, die der Nachrichtenagentur AP vorlagen, zeigten Feuer im Gebäude, zersplittertes Glas und verstreute Leichenteile in der Umgebung. "Was passiert ist, ist schrecklich, denn diese Menschen sind allesamt Zivilisten", sagt Ziad Shehadah, ein Arzt und Bewohner des Gazastreifens, gegenüber "Al Jazeera". "Sie flohen aus ihren Häusern und erreichten einen Ort, den sie für sicher hielten – ein Spital, das nach internationalem Recht ein sicherer Ort ist." Palästinenserpräsident Mahmud Abbas kündigte eine dreitägige Trauerzeit an.

    WHO fordert sofortigen Schutz der Zivilbevölkerung

    Die WHO verurteilte den "Angriff aufs Spital" in einem Post auf X aufs Schärfste und forderte den sofortigen "Schutz der Zivilbevölkerung". Auch die medizinische Versorgung müsse gewährleistet sein.

    Auch eine von den Vereinten Nationen betriebene Schule, in der Tausende von Kriegsvertriebenen untergebracht seien, sei zuvor getroffen worden, wobei mindestens sechs Menschen getötet worden seien. Tamara al-Rifai vom UN-Hilfswerk sagte gegenüber "Al Jazeera", es habe "direkten israelischen Beschuss" auf die Einrichtung und ein anderes Flüchtlingszentrum in der Gegend gegeben.

    Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari sagte, es lägen noch keine Einzelheiten vor. "Ich kann nicht sagen, ob es ein israelischer Luftangriff war", sagte Hagari. Er werde die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten.

    "Kollektive Bestrafung" 

    Mehrere Spitäler in Gaza-Stadt sind zu Zufluchtsorten für Hunderte von Menschen geworden, die darauf hoffen, von Bombardierungen verschont zu bleiben, nachdem Israel alle Bewohner der Stadt und der umliegenden Gebiete aufgefordert hatte, in den südlichen Gazastreifen zu evakuieren.

    Ägypten hat die angebliche Bombardierung scharf verurteilt und Israels Armee verantwortlich gemacht. Das Außenministerium in Kairo sprach am Dienstagabend von "vorsätzlichen Bombardierungen von Zivilisten". Diese seien ein Verstoß "gegen die grundlegenden Werte der Menschheit". Ägypten forderte das Nachbarland auf, seine "kollektive Bestrafung der Menschen im Gazastreifen sofort einzustellen".

    1/52
    Gehe zur Galerie
      <strong>14.10.2024: Wallner macht in Elefantenrunde erste Koalitions-Ansage.</strong> Nach der Vorarlberg-Wahl gibt es zwei mögliche Koalitionsvarianten. Landes-Chef Wallner ließ schon anklingen, worauf es ihm ankommt. <a data-li-document-ref="120066686" href="https://www.heute.at/s/wallner-macht-in-elefantenrunde-erste-koalitions-ansage-120066686"><strong>Weiterlesen &gt;&gt;</strong></a>
      14.10.2024: Wallner macht in Elefantenrunde erste Koalitions-Ansage. Nach der Vorarlberg-Wahl gibt es zwei mögliche Koalitionsvarianten. Landes-Chef Wallner ließ schon anklingen, worauf es ihm ankommt. Weiterlesen >>
      ORF 2