Politik

Rammstein-Konzert in Wien – Regierung greift nicht ein

Am Mittwoch spielen Rammstein ihr erstes Konzert in Wien. Nach den Vorwürfen gegen Sänger Till Lindemann hat sich nun die Regierung zu Wort gemeldet.

Heute Redaktion
Am Mittwoch spielen Rammstein das erste von zwei Konzerten im Wiener Ernst-Happel-Stadion.
Am Mittwoch spielen Rammstein das erste von zwei Konzerten im Wiener Ernst-Happel-Stadion.
Matteo Chinellato / PA / picturedesk.com

Am Mittwoch und Donnerstag stehen Rammstein im Ernst-Happel-Stadion auf der Bühne. 100.000 Fans werden erwartet. Seit mehreren Wochen und Monaten erheben Frauen gegen Frontmann Till Lindemann Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe.

Am Montag wurden auch Anschuldigungen einer Österreicherin publik. Laut Recherchen der "Zeit im Bild" gibt die Frau an, sie sei nach einem Konzert zunächst auf eine Party in sein Hotelzimmer eingeladen und dann geschlagen worden, weil sie keinen Sex mit ihm haben wollte, "Heute" berichtete.

Keine Ermittlungen gegen Lindemann in Wien

Wie der "Standard" berichtet, gebe es aktuell keine Ermittlungen gegen Lindemann in Wien. Dies bestätigte eine Sprecherin der Wiener Staatsanwaltschaft. Konkret fehlen den Behörden wichtige Informationen. So ist nicht bekannt, wann und wo sich der Vorfall zugetragen haben soll. Die Betroffene möchte zudem anonym bleiben und hat auch keine Anzeige erstattet. 

Dennoch häufen sich nun Forderungen, dass die beiden geplanten Wien-Konzerte der Band abgesagt werden sollen. Vizekanzler und Kulturminister Werner Kogler (Grüne) zeigte am Dienstag Verständnis dafür, erklärte aber, dass die Regierung nicht eingreifen werde. 

Gefordert wurde die Absage etwa von den Grünen Frauen. Das resultiere daraus, dass Frauen, die entsprechende "plausible Vorwürfe erheben, nicht immer ausreichend Gehör gefunden haben", betonte Kogler am Rande des Sommerministerrates.

Raab "wütend und fassungslos"

Zugleich stellte er jedoch auch klar: Weder die Grünen-Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer noch der Kulturminister würden in die Durchführung oder die Absage von Konzerten "eingreifen".

Ermittelt wird gegen den 60-jährigen Sänger in Berlin, "Heute" berichtete. Auch Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) meldete sich in der Causa zu Wort und zeigte sich "wütend und fassungslos".

Im Hinblick auf die Konzerte der Band diese Woche in Wien, appelliert die Politikerin "nochmals an die Veranstalter und die Stadt Wien, effiziente Sicherheits- und Schutzkonzepte zu erstellen, damit sich solche abscheulichen Gewalthandlungen nicht wiederholen. Was die erhobenen Vorwürfe betrifft, braucht es hier rasche Aufklärung. Jegliche Gewalt an Frauen ist inakzeptabel", so die Ministerin.

Am Mittwoch ist um 17.30 Uhr vor dem Ernst-Happel-Stadion eine Demonstration geplant.

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