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Range Rover nicht nur für Heavy-Metal-Gitarristen

Heute Redaktion
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Ursprünglich hatte der Range Rover nur zwei Türen. Erst später kam er zu vier Türen und wurde zum Star, der auch den Toni Iommi von Black Sabbath überzeugte.

Wer sich im Jahr 1970 auf dem Automarkt umsah, erblickte hauptsächlich Limousinen in Standardbauweise: mit Motor vorne und Antrieb hinten. Versuche mit Frontantrieb begannen sich vor allem bei den kleineren Autos durchzusetzen, Allradantrieb aber erhielt man nach dem Ableben des Jensen FF nur bei reinrassigen Geländewagen.

Eine Ausnahme bildeten die luxuriöseren Jeep-Wagoneer-Varianten, die zumindest im Interieur Limousinen-Komfort verströmten, hierzulande aber kaum vertrieben und gekauft wurden.

Ein luxuriöserer Land Rover

1970 wurde der erste Range Rover vorgestellt. Er saß wie sein rustikaler Verwandter Land Rover auf auf einem massiven Stahl-Leiterrahmen. Und auch im Ranger Rover wurden die Räder vorne und hinten von Starrachsen geführt. Da den Ingenieuren aber gute Fahreigenschaften auf normalen asphaltierten Strassen wichtig waren, verfeinerten sie die Geländewagen-Achsen umfangreich.

Deutlich unterschied sich der Antrieb vom damaligen Land-Rover: Man wählte den von Buick in den 1960er-Jahren übernommenen Leichtmetall-V8-Motor, der bereits 1967 im Rover P5B eingebaut worden war.

Das Karosseriekleid zeichnete Chefdesigner David Bache, der ganze Arbeit leistete. Schließlich hatte der Entwurf rund ein Vierteljahrhundert Bestand und selbst heute, bald 50 Jahre nach seiner Entstehung, wirkt der Range Rover "Classic" – so wurde er genannt, als sich in den 1990er-Jahren der Nachfolger ankündigte – überraschend modern.

Mit Schweizer Hilfe zu vier Türen

Bis 1980 gab es den Range Rover nur zweitürig. Ein gewichtiger Nachteil bei den auf Luxus bedachten Kunden. Doch dann entwickelte der Schweizer Peter Monteverdi in Zusammenarbeit mit der Emil Frey AG eine viertürige Variante, die im März 1980 am Genfer Autosalon Premiere feierte.

Er war rund ein Drittel teurer als die zweitürige Variante, was einerseits im zusätzlichen Luxus der Monteverdi-Design-Version begründet war, andererseits in der aufwändigen Bauweise bei Fissore, wo die zweitürigen Versionen umgebaut wurden.

Berühmter Fan

Im Herbst 1982 erhielt Tony Iommi, Gitarrist der Heavy-Metal-Band Black Sabbath, einen der letzten von Fissore umgebauten Monteverdi-Range Rover in Zypressengrün. Heute gehört der rare Wagen der Emil Frey Classics.

Iommi hatte sich 1982 eine aufwändige Stereoanlage einbauen lassen, die auch heute noch im inzwischen restaurierten Range Rover installiert ist. Wir stellen uns vor, wie er eine Black-Sabbath-Kassette reinschob, sich eine Zigarette anzündete und dann den Zündschlüssel drehte.

Wir summen mit und freuen uns am bärigen Drehmoment des Motors. Das Getriebe lässt sich sicher schalten, der Wagen verströmt Vertrauen. Richtig schnell werden wir nie, dazu motiviert der Range Rover einfach zu sehr zum Gleiten. Zudem wollen wir ja zum raren Sammlerfahrzeug – nur wenige der 129 gebauten Monteverdi-Range Rover haben überlebt – auch gebührend Sorge tragen.

Weitere Informationen zu verschiedenen Range Rover Modellen, viele Bilder und Tonmuster gibt es auf www.zwischengas.com.