ÖFB-Star verletzt
Rangnick glaubt nicht an Alaba-Einsatz bei der EURO
Nur noch fünf Monate, dann erfolgt der Anpfiff zur Europameisterschaft in Deutschland. Österreichs Team ist dabei, Kapitän David Alaba wohl nicht.
Am 17. Juni bestreitet Österreichs Fußball-Nationalmannschaft das erste EM-Gruppenspiel gegen Frankreich, die weiteren Gruppengegner sind die Niederlande und ein Play-off-Sieger – der Papierform nach hat Polen die besten Chancen.
Die ÖFB-Elf absolvierte eine souveräne Qualifikation, belegte den zweiten Gruppenplatz hinter Belgien. Deshalb ist auch die Brust von Teamchef Ralf Rangnick besonders breit, wie der Deutsche gegenüber "Sky Deutschland" durchblicken ließ. "Unser Ziel ist es, als Team die beste Mannschaft bei der EURO zu sein. Die Gruppe ist anspruchsvoll. Auch unsere Gegner werden nicht gejubelt haben, als wir ihnen zugelost worden sind", meinte der 65-Jährige durchaus selbstbewusst.
Kein Alaba bei der EURO?
"Wir haben gegen Frankreich, Kroatien, Deutschland, Italien und Schweden gezeigt, dass wir nicht nur mithalten, sondern auch gewinnen können", ergänzte der ÖFB-Teamchef. Danach ließ Rangnick jedoch durchblicken, dass die ÖFB-Elf das Großereignis wohl ohne Kapitän und Superstar David Alaba bestreiten muss. Bei den meisten ÖFB-Erfolgen in jüngster Vergangenheit sei der Real-Madrid-Legionär mit von der Partie gewesen, führte Rangnick aus. "Jetzt müssen wir zeigen, dass es auch ohne ihn geht. Die Spiele sind auf neutralem Boden und deshalb müssen wir schnell eine Turniermannschaft werden", meinte Rangnick weiter.
Damit wird klar, dass der rot-weiß-rote Teamchef nicht davon ausgeht, dass Alaba ein Teil des ÖFB-Aufgebots in Deutschland sein wird. Der 31-jährige Abwehrspieler von Real Madrid zog sich kurz vor Weihnachten einen Kreuzbandriss zu, wurde bereits vom Tiroler Knie-Spezialisten Dr. Christian Fink operiert und arbeitet am Comeback. Üblicherweise dauert die Reha-Phase nach einer derartigen Verletzung zumindest sechs Monate. In spanischen Medien war zuletzt von einem längeren Ausfall die Rede, eine EM-Teilnahme sei kein Thema. Das deutete nun auch Rangnick selbst an. Auch wenn über Alabas Reha-Status aktuell nichts bekannt ist. "Er ist unser Kapitän. Ich glaube schon, dass er unserer Mannschaft mehr fehlt. Bei Real Madrid waren sie sicher auch geschockt. Für uns ist es ein ganz herber Verlust", meinte Rangnick weiter.
Sieb über DFB
Rangnick fühlt sich als österreichischer Teamchef jedenfalls pudelwohl, ist mittlerweile wieder in die Nähe von Salzburg gezogen. "Es macht großen Spaß. Ich habe eine sehr hohe Jobzufriedenheit", erzählte der 65-Jährige, dessen Vertrag bis zum Abschluss der Qualifikation für die WM 2026 läuft.
Besonders in Erinnerung bleiben wird der ÖFB-Erfolg gegen Rangnicks Heimatland Deutschland im November. Österreichs Nationalteam gewann im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion souverän mit 2:0. "Wir hatten uns vier Tage davor für die EM qualifiziert und konnten die Welle der Euphorie weiter reiten. Es war nicht nur der Sieg, sondern vor allem die Art und Weise, wie dieser errungen wurde und wie wir gespielt haben", so Rangnick.