"Was ich sagen kann zu Ralf ist, dass er ein harter Hund ist, den haut man nicht so einfach um", betonte Co-Trainer Lars Kornetka, der seinen Chef bei der Bekanntgabe des Kaders in Wien vertrat.
Rangnick erholt sich in der Unfallklinik Murnau in Deutschland von seinem bereits vierten (!) Eingriff am Sprunggelenk. Die Pressekonferenz zur Bekanntgabe seiner Auswahl für die WM-Quali-Spiele gegen San Marino und Rumänien gab der umtriebige Teamchef nicht leichtfertig aus der Hand. Die Fans sorgen sich um den 65-Jährigen. Sein "Co" gab nun ein Update.
Nach dem letzten Länderspiel-Doppel, den Siegen gegen Zypern und in Bosnien, habe Rangnick schon Schmerzen gehabt, reiste aber im Rahmen der Aktion "Trainieren mit dem Teamchef" trotzdem zu Terminen in die Steiermark und nach Vorarlberg, erinnerte der engste Vertraute des Teamchefs im Sportbereich. Kornetka betonte nun, dass man sich keine Sorgen machen muss, dass Rangnick wegen seiner gesundheitlichen Probleme früher als geplant in Pension gehen würde. "Dass er jetzt aufgrund von kleinen Widrigkeiten den Kopf in den Sand steckt, kann ich mir nicht vorstellen", so der Assistenzcoach, der seit 2007 immer wieder eng mit Rangnick zusammenarbeitet. "Dafür liebt er dieses Spiel zu sehr. Ich glaube, dass wir noch viel Freude mit ihm haben werden."
In letzter Zeit musste sich Rangnick mehreren Operationen am Sprunggelenk unterziehen. Bei einem schon länger geplanten Eingriff Mitte Juni hat sich der Deutsche einen Krankenhauskeim eingefangen. "Heute" berichtete exklusiv. Weil dieser immer größere Probleme macht, ist Rangnick seit zwei Wochen in der Unfallklinik Murnau am Staffelsee stationär aufgenommen und musste dort erneut unters Messer.
Der neue Zeitplan? Bis Donnerstag müsse Rangnick im Spital bleiben, am Sonntag reise er nach Wien. Am Montag soll er zum Start des Lehrganges bereits mit dabei sein.
Kornetka telefoniert nach eigenen Angaben täglich mit seinem Chef. Die Vorbereitung auf das bevorstehende Länderspiel-Doppel habe sich laut ihm von den letzten Lehrgängen auch "nicht großartig unterschieden". Der 47-Jährige, der seit Mai 2022 beim ÖFB mit Rangnick zusammenarbeitet, sagt, dass sich das Trainerteam wegen der kurzen Zeit – das letzte Auswärtsspiel in Bosnien (2:1) liegt erst drei Wochen zurück – nicht persönlich getroffen hat. "Aber wir haben sehr viel Austausch gehabt via Zoom-Calls und Video. Das machen wir eigentlich immer."
Schon bei der letzten Teamzusammenkunft Anfang September war Rangnick in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Im Trainingslager in Windischgarsten war der 67-Jährige zur Schonung seines lädierten rechten Sprunggelenks nicht nur mit Krücken, sondern auch oft mit dem Golf-Kart unterwegs. In Bosnien hat er die langen Wege im Stadion in Zenica mit einem E-Bike zurückgelegt. Das ÖFB-Team bereitet sich ab Montag in Wien auf das Heimspiel gegen San Marino vor. Das Duell mit Rumänien findet in Bukarest statt.