Robert Klauß ist bei Rapid seit Donnerstag Geschichte. Peter Pacult musste am Sonntag seinen Posten als Klagenfurt-Trainer räumen. Seit der LASK vor einer Woche Markus Schopp entließ, bebt in der Bundesliga die Erde unaufhörlich.
Die Nachricht vom Pacult-Aus erfährt Rapid-Ikone Hans Krankl am Sonntag live auf Sendung während der Pausenberichterstattung des Rapid-Heimspiels gegen Blau-Weiß Linz. Für den Goleador kommt das Aus seines langjährigen Weggefährten allerdings nicht überraschend, wie er bei Sky verrät: "Ich habe mit Peter schon vor einiger Zeit geredet. Er hat gesagt, es ist eine schwere Zeit in Klagenfurt. Auf die dürften auch schwere Zeiten zukommen. Ich finde es gut, dass er weg ist, weil er hat dort sehr, sehr Großes geleistet über viele Jahre. Wenn es nicht mehr geht, dann geht es nicht mehr."
Wie schon die Fans der "Alten Garde" zuvor mit einem Plakat forderten ("Pacult jetzt"), kann sich auch der 72-Jährige eine Rückkehr des entlassenen Klagenfurt-Erfolgscoaches gut vorstellen: "Rapid wäre eine Möglichkeit. Das kann ich auch hier sagen, ohne etwas vorwegzunehmen. Er wäre natürlich auch ein Trainer für Rapid. Er war der letzte Meistertrainer. Er ist ein Rapidler. Und, ich weiß, dass er das sehr gern machen würde. Er wäre für mich ein Kandidat. Aber ich möchte schon gar nichts sagen, sonst ist das kontraproduktiv. Meine Stimme hat er."
Der 65-Jährige musste in Klagenfurt nicht (nur) aufgrund der sportlichen Misere gehen. Der Klub ist seit längerem in finanzieller Schieflage. Für die letzte Chance auf die Lizenz einigten sich die Kärntner jüngst mit TGI-Gold-Hauptaktionär Helmut Kaltenegger. Der umstrittene Investor hatte prompt klargemacht, dass er sich nicht nur als Sponsor, sondern auch als sportlicher Entscheidungstrainer in Erscheinung treten wird. Noch vor dem 0:6 beim LASK sickerte durch, dass Kaltenegger Pacult durch Ex-Rapid-Stürmerstar Carsten Jancker ersetzen will. Tatsächlich stellte Klagenfurt Jancker bereits am Sonntag als Nachfolger vor.
Pacult führte die Kärntner zurück in die Bundesliga, dort mit überschaubaren finanziellen Mitteln entgegen aller Erwartungen drei Mal in Folge in die Meisterrunde. Der letzte Meistertrainer von Rapid (2008) hat sich im Alter von 65 Jahren nach mehreren Stationen im Ausland wieder ins heimische Rampenlicht gecoacht.