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Rapid-Legende Hatz: "Für Fans wird rote Linie gezogen"

Michael Hatz ist Teil des neuen Rapid-Präsidiums um Alexander Wrabetz. Jetzt spricht die Klub-Legende erstmals über die Fan-Politik der neuen Führung.

Heute Redaktion
Rapid-Legende Michael Hatz spricht über die Pläne des neuen Präsidiums.
Rapid-Legende Michael Hatz spricht über die Pläne des neuen Präsidiums.
GEPA

Am 26. November wird sich die "Liste Alexander Wrabetz" als einzige Bewerberliste der Präsidiumswahl bei Rapid stellen. Im Team von Ex-ORF-Boss Wrabetz ist auch Rapid-Legende Michael Hatz vertreten. Der 51-Jährige gehörte zuletzt bereits dem Präsidium unter dem scheidenden Klub-Präsidenten Martin Bruckner an. Künftig ist er für die sportlichen Belange verantwortlich.

Hatz über Fan-Problematik

Hatz äußert sich wenige Tage vor der Wahl nicht nur zu sportlichen Themen. In einem Interview mit der "NÖN" bezieht er als erster Teil des neuen Präsidiums zum Thema Fans Stellung.

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    Hatz: "Das wird oft verkürzt dargestellt. Grundsätzlich sind die Rapid-Fans top. Aber es gibt Themen, auf die man aufpassen muss. Wir werden im Präsidium einen klaren Wertekatalog aufstellen. Da werden Grenzen gesetzt und Rote Linien gezogen", stellt der ehemalige Rapid-Verteidiger klar.

    Dennoch will der Wiener nicht alle Rapid-Fans in einen Topf werfen. "Ich bin schon dabei, dass da in der Vergangenheit nicht alles optimal lief. Aber ich wehre mich dagegen, dass unsere Fans durch die Bank schlecht geredet werden", sagt Hatz. 

    Hintergrund: Nach der Europacup-Blamage gegen Vaduz entlud sich der Frust des Block-West an der Führungsetage der Grün-Weißen. Präsident Bruckner und Finanz-Boss Christoph Peschek standen im Kreuzfeuer der Kritik. Beide verkündeten daraufhin ihren Abschied. Für das neue Präsidium wird der Umgang mit der eingefleischten Rapid-Anhängerschaft zur Bewährungsprobe.

    Die Fans, im Speziellen die Ultras, sorgten in den letzten Jahren immer wieder für Aufregung, verursachten hohe Strafzahlungen. Hier könnt ihr die größten Aufreger nachlesen:

    Rollenverteilung von Hatz und Hofmann

    Im neuen Präsidium soll Hatz gemeinsam mit Steffen Hofmann die sportlichen Fäden ziehen. "Auf Wunsch von Wrabetz wird Hofmann vorerst auch in das Präsidium gewählt. Weil er aber beim Verein angestellt ist, wird er in absehbarer Zeit wieder aus dem Präsidium austreten, weil die zwei Rollen eigentlich nicht vereinbar sind", stellt Hatz klar. Hofmann wird danach wieder in seine Rolle als Sportkoordinator beim österreichischen Rekordmeister zurückkehren.

    News aus der heimischen Bundesliga im Video:

    Ursprünglich kandidierte Hatz für die konkurrierende Liste von Stefan Singer. "Ich habe eine zentrale und gewichtige Rolle bei der Fusionierung der beiden Listen gespielt und sehr viele vermittelnde Gespräche geführt. Am Ende ist es gut für Rapid, so wie es gekommen ist", erklärt der Wiener den Wechsel.

    "Rapid muss in Summe wieder Spaß machen!"

    In den letzten Monaten gab es immer wieder Diskussionen über die sportliche Entwicklung bei Rapid. Die Verantwortlichen wurden mit dem Vorwurf einer fehlenden Strategie konfrontiert. Hatz kann die Vorwürfe verstehen. Mit einem langfristigen Plan will das neue Präsidium eine durchgängige Spiel-Philosophie einführen.

    "Wir wollen künftig unverwechselbar, offensiv und attraktiv spielen. Das ist der Schlüssel. Dabei ist die Kampfmannschaft unser Hauptprodukt. Wenn es dort nämlich nicht passt, dann wirft das einen Schatten auf alle anderen erfolgreichen Bereiche. Rapid muss in Summe wieder Spaß machen!", sagt der neunfache österreichische Teamspieler.

    Um wieder für sportliche Schlagzeilen zu sorgen, kündigt die "Liste Wrabetz" eine deutliche Budgeterhöhung an. Künftig sollen für die Kampfmannschaft bis zu 60 Millionen Euro zur Verfügung stehen – bisher waren es "nur" 40 Millionen Euro. Durch neue Sponsoren und innovative Konzepte soll das Budget der Wiener aufgestockt werden. Das künftige Präsidiumsmitglied Michael Tojner soll dabei eine entscheidende Rolle einnehmen. "Michael Tojner wird mit seinem finanziellen Background und Netzwerk ein wichtiger Player sein."

    Vor allem im Bereich Scouting sieht Hatz bei den Wienern Aufholbedarf. "Das war bislang nicht gut genug. Da hatten wir einen Wettbewerbsnachteil. Das muss man so deutlich sagen", stellt der 51-Jährige klar. 

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