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Rapid-Neuling Seidl: "Bin bereit, berühmt zu werden"

Matthias Seidl wechselte im Sommer von Aufsteiger Blau-Weiß Linz zu Rapid. "Heute" verrät der Salzburger, was er sich in Hütteldorf erwartet. 

Erich Elsigan
Matthias Seidl
Matthias Seidl
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"Es wird die härteste Vorbereitung aller Zeiten" – das versprach Rapid-Trainer Zoran Barisic vor dem Sommer-Camp in Bad Tatzmannsdorf. "Heute" fragte am letzten Tag bei Neuzugang Matthias Seidl nach: Hat er übertrieben?

"Die Trainings gehen schon ordentlich rein, muss ich gestehen. Ich bin aber von Blau-Weiß Linz einiges an Intensität gewöhnt. Es freut mich, wenn wir viel machen."

Die Umstellung fiel dem 22-Jährigen daher nicht schwer. "Es hängt eher vom Trainer, gar nicht so von der Liga ab. Jeder Coach hat seine Spielweise und richtet das Training danach aus. In Linz zum Beispiel wurde mehr auf Pressing gebaut, hier bei Rapid steht der Ballbesitz im Vordergrund. Entsprechend gestalten sich die Einheiten. Die System-Umstellung hat man recht flott heraußen. Das Wichtigste ist, das man sich mit den Teamkollegen einspielt, dass Automatismen entstehen. Das dauert ein paar Wochen."

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    Wobei Seidl einen Startvorteil hat: Mit Fally Mayulu wechselte ein zweiter Linz-Kicker nach Hütteldorf. "Wir haben uns schon in Linz gut verstanden, auch abseits des Platzes. Es ist sehr gut, wenn man so eine Person dabei hat. Aber ich kenne ohnehin einige Spieler aus den Jugend-Nationalteams. Deswegen war es kein Problem, sich in die Mannschaft einzufügen."

    "Salzburg-Connection wird größer"

    Seidl kommt aus der 7.000-Seelen-Gemeinde Kuchl in Salzburg – wie ein gewisser Nicolas Seiwald. "Wir haben beide gemeinsam in der U6 von Kuchl begonnen, sind dann zu Red Bull gewechselt, haben die Schulstufen durchgemacht. Wir haben schon viel Zeit in unserem Leben gemeinsam verbracht", grinst der Rapidler, der auch bei Rapid auf Landsleute trifft. "Marco Grüll kommt aus St. Johann, das ist auch nicht so weit weg. Und Patrick Greil ist auch aus Salzburg. Die Salzburger-Connection wird größer."

    Mit seinem Wechsel zu Rapid entschied sich Seidl für ein Leben im Rampenlicht. Ist er bereit, berühmt zu werden? "Ja. Ich denke, es ist schon was Schönes, wenn man eine Person ist, die Menschen inspiriert, die junge Leute für den Fußball begeistert, die auf der Straße erkannt wird. Ich bin auf jeden Fall bereit dafür. Und dass man bei schlechten Leistungen kritisiert wird, ist eh in vielen Bereichen so, das betrifft nicht nur uns. Mit dem Druck muss man umgehen können."

    Wobei bei Rapid die Verantwortlichen die Latte ohnehin tief gelegt haben, keinen Top-Drei-Platz verlangen. "Natürlich will man als Spieler das Größtmögliche erreichen. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft gute Leistungen bringen, Ergebnisse einfahren und konstant sind. Wir werden Gas geben, um in allen Bewerben so weit wie möglich zu kommen."

    Keine Wechsel-Ratschläge von Peschek

    Gespannt ist der De-Bruyne-Fan, was seinem Ex-Klub Blau-Weiß gelingt – sein jüngerer Bruder Simon spielt dort. "Ich glaube, ich habe mehr Talent, aber er hat eine super Arbeitsmoral, mit der er das wieder wett macht."

    Übrigens: Von Linz-Geschäftsführer Christoph Peschek, der lange für Rapid arbeitete, kamen vor dem Transfer keine Ratschläge. "Der Wechsel ist am Ende sehr schnell gegangen, ich habe den Christoph gar nicht mehr persönlich gesehen. Aber spätestens wenn es zum direkten Duell kommt, werden wir schwatzen."

    Ein Fernziel von Seidl ist das Nationalteam. Auf Abruf war er bereits dabei, auch beim Perspektivlehrgang in Pula im Vorjahr. "Dort habe ich Ralf Rangnick persönlich kennengelernt, haben wir gesprochen." 

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