Auch im dritten Auftritt in der Conference-League-Ligaphase gab es für Grün-Weiß nichts zu Holen. Gegen Rumänien-Verein Universitatea Craiova setzte es vor 23.450 Fans in Wien-Hütteldorf eine 0:1-Niederlage. Oleksandr Romanchuk erzielte den entscheidenden Treffer per Kopf (37.).
Eine Pleite, die den Vorjahres-Viertelfinalisten nun ganz ans Ende der Tabelle spült. Rapid ist eines von nur drei Teams, das noch null Punkte auf dem Konto hat. Die Tordifferenz von 1:8 bedeutet den 36. und letzten Platz. Nun geht es Ende November gegen den polnischen Topklub Rakow Czestochowa – eine knifflige Angelegenheit. Für Universitatea Craiova ist es hingegen der erste volle Erfolg in der laufenden Saison. Und der erste Europacup-Sieg seit 1993.
"Das Spiel war nicht das Beste von uns. Der Glaube der Mannschaft war da, wir wollten auch, aber es hat nicht funktioniert", meinte Kapitän Matthias Seidl bei "Servus TV" enttäuscht. "Wir haben es nicht geschafft, in die Zweikämpfe zu kommen. So macht man den Gegner stark, das hat ihnen in die Karten gespielt", ärgerte sich auch der gute grün-weiße Keeper Paul Gartler. "Wir wollten den Fans ein besseres Fußballspiel zeigen. Da kann ich mir nichts drum kaufen, dass ich den einen oder anderen Ball mehr gehalten habe", ergänzte der Torhüter.
Rapid-Trainer Peter Stöger hatte gegen die Rumänen wieder auf eine Viererkette umgestellt, Jonas Auer auf der linken Abwehrseite, Lukas Grgic in der Mittelfeld-Zentrale, Star-Zugang Tobias Gulliksen und Andrija Radulovic von Beginn an gebracht – vier Neue im Vergleich zur 1:2-Pleite gegen Sturm Graz am Sonntag. Umstellungen, die sich aber nicht bezahlt machten.
Im Weststadion von Wien-Hütteldorf stand zunächst der slowenische Schiedsrichter Martin Matosa im Mittelpunkt, bei dem die Gelben Karten besonders locker saßen. Gleich fünf Verwarnungen verhängte Matosa in den ersten 20 Minuten, vier davon gegen Rapid-Spieler. Mirel Radoi, Coach der Rumänen, musste nach einem Verbal-Duell mit Rapids Rekord-Transfer Gulliksen mit Gelb-Rot bereits die Betreuerbank verlassen (20.).
Das störte die Gäste aus Craiova aber nicht. Denn in der 37. Minute nickte Romanchuk zum 1:0 für die Rumänen ein. Nachdem Carlos Mora Rapids Auer stehen ließ, die Maßflanke brachte. Der vermeintliche zweite Treffer der Rumänen zählte wegen einer Abseitsstellung von Assad Al Hamlawi nicht (44.). Und Rapid? Die Hütteldorfer waren in der zerfahrenen Partie schwer ins Spiel gekommen. Denn Ercan Kara hatte den Ball per Volley in der 37. Minute nicht aufs grün-weiße Tor gebracht.
Craiova hatte das Heft fest in der Hand. Und das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht. Steven Nsimba nützte einen Patzer von Ange Ahoussou für einen Konter, der Rapid-Abwehrmann konnte noch rettend eingreifen (54.). Danach vergaben die Rumänen gleich in einer Doppelchance den zweiten Treffer. Erst rettete Paul Gartler gegen Nsimba, den Abpraller setzte Samuel Teles vorbei (55.).
Erst nach einer Stunde wachten die Hütteldorfer auf. "Joker" Janis Antiste brachte den Ball nicht an Pavlo Isenko im Tor der Gäste vorbei (63.), Kapitän Matthias Seidl spielte den Ball an der zweiten Stange drüber (64.).
Die aufflammenden Rapid-Offensivbemühungen nützte Craiova derweil für Gegenangriffe. Wieder probierte es Nsimba in der 72. Minute, Rapid-Schlussmann Gartler ließ abprallen, den zweiten Versuch von Stefan Baiaram hatte der Tormann dann sicher. Rapid stemmte sich in den letzten Minuten gegen die Pleite. Antiste verzog aber (80.), Seidls Aufsetzer flog ebenso am Tor vorbei (82.) und Bendeguz Bolla zwirbelte seinen Abschluss in der 84. Minute neben die linke Stange (84.).
