In der Nacht auf Mittwoch, gegen 1.15 Uhr, ist der Polizei in der Wiener Leopoldstadt ein Autofahrer aufgefallen, der ein Fahrverbot ignoriert hat. Kurz darauf hat er auch noch ein Rettungsauto bei der Einsatzfahrt behindert. Die Beamten vom Stadtpolizeikommando Brigittenau versuchten den Lenker anhalten, doch trat auf das Gaspedal und flüchtete.
Die Verfolgungsjagd führte durch die Leopoldstadt und weiter in die Donaustadt. Der Lenker war mit weit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs – im Ortsgebiet mit mehr als 110 km/h, auf der Autobahn sogar mit über 170 km/h und in einer 30er-Zone mit über 80 km/h. Er überfuhr dabei mehrere rote Ampeln. Dabei zwang andere Autofahrer zum abrupten Bremsen und drängte sie von der Spur. Am Handelskai fuhr der Raser direkt sogar auf ein Polizeiauto zu, das in letzter Sekunde ausweichen musste.
Er stellte am Kagraner Anger das Auto plötzlich ab und flüchtete zu Fuß weiter. Seine 32-jährige Beifahrerin ließ er im Auto zurück. Die Polizisten forderten ihn mehrmals auf, stehenzubleiben – sogar Warnschüsse wurden abgegeben. Schließlich versteckte sich der Mann in einem Gebüsch, wo ihn die Beamten ausfindig machten und festnahmen.
Bei der Durchsuchung haben die Beamten geringe Mengen Suchtmittel – vermutlich Kokain und Cannabiskraut – gefunden und sichergestellt. Es stellte sich heraus, dass der Mann keine gültige Lenkberechtigung hat und noch offene Strafen im vierstelligen Eurobereich zu zahlen sind. Ein Amtsarzt stellte außerdem eine Beeinträchtigung durch Suchtgift und 0,6 Promille fest.
Der 28-jährige Russe wurde angezeigt – unter anderem wegen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt, versuchter schwerer Körperverletzung, Gefährdung der körperlichen Sicherheit, zahlreicher Verkehrsdelikte und nach dem Suchtmittelgesetz. Er sitzt derzeit in Polizeigewahrsam.