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Grüne Zadic als "kriminelle Muslima" beflegelt

Heute Redaktion
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Heftige Attacke gegen die künftige Justizministerin: Der Tiroler Landesparteiobmann der FPÖ sorgte mit einem Posting dafür, dass ein Rassismus- und Sexismus-Shitstorm losbrach.

Dass Grünen-Politikerin Alma Zadic als künftige Justizministerin in der türkis-grünen Koalition tätig sein soll, gefällt nicht allen. Markus Abwerzger von der Tiroler FPÖ etwa poltert auf Facebook: "Diese Dame soll doch tatsächlich Justizministerin werden. Sie wurde strafrechtlich in erster Instanz verurteilt, das Verfahren läuft offenbar noch."

Hintergrund ist, dass das Wiener Straflandesgericht die Politikerin im November zu einer Zahlung von 700 Euro verurteilt hatte. Zadic schrieb auf Twitter: "Keine Toleranz für Neonazis, Faschisten und Rassisten". Dazu hängte sie ein Bild eines Burschenschafters, der vom Fenster aus den Hitlergruß gezeigt haben soll.

"Wir sind hier nicht in Bosnien"

"Falter"-Chefredakteur Florian Klenk sprang nach dem Posting von Abwerzger dazwischen und erklärt, dass es sich um einen medienrechtlichen Entschädigungsantrag handle und und keine strafrechtliche Verurteilung.

Doch der eigentliche Eklat folgte erst: Unter dem Posting braute sich nämlich ein sexistischer und rassistischer Shitstorm zusammen. So schrieben die Fans des FPÖ-Landesparteiobmanns zum Beispiel: "Eine kriminelle Muslima wird Justizministerin. Da kommt dann bald die Scharia". Ein weiterer Kommentar lautete: "Jetzt bekommen Ausländer Ministerposten! Der Untergang Österreichs".

Die Seite "FPÖ Fails" veröffentlichte auf Twitter zahlreiche Kommentare unter dem Posting, die eindeutig unter der Gürtellinie sind. Auf der Facebook-Seite von Abwerzger ist der Beitrag mittlerweile nicht mehr zu finden.

Die gebürtige Bosnierin wird nicht zum ersten Mal wegen ihrer Herkunft angefeindet. Bei einer Nationalratssitzung kam es im vergangenen Jahr während einer Rede von Zadic zu einem Zwischenruf des ÖVP-Politikers Johann Rädler. Er rief: "Wir sind hier nicht in Bosnien!" Dafür kassierte er eine Rüge von Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka.

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