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"Rassistisch" – erste Klima-Gruppierung löst sich auf

Die erste Gruppe von "Fridays for Future" fällt internen Grabenkämpfen zum Opfer und löst sich auf. Der Mutterorganisation werfen sie Rassismus vor.

Leo Stempfl
In Bremen hat sich die FFF-Ortsgruppe aufgelöst. (Symbolbild)
In Bremen hat sich die FFF-Ortsgruppe aufgelöst. (Symbolbild)
Sabine Hertel

Nach einem kuriosen Hick-Hack wegen angeblichem Rassismus zieht die "Fridays for Future"-Gruppe des deutschen Bundeslands Bremen einen Schlussstrich: "Wir lösen uns auf", heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Statement.

In Erinnerung ist die Ortsgruppe vielen vielleicht noch aus dem vergangenen Herbst. Damals soll sich eine Person unter Demonstranten gemischt und versucht haben, diese zu bestehlen. Die Polizei griff ein, sprach ein Platzverbot aus. Weil es sich beim Verdächtigen offenbar um eine "Person of Color" handelt, zeigten sich die Organisatoren im Anschluss empört – über die Anzeigeerstatter. Der Vorfall zeige "einmal mehr, dass BIPoC in den Strukturen von Fridays for Future nicht sicher sind."

"Strukturell rassistisch"

Weil daraufhin wiederum interne Kritik folgte, findet man mittlerweile auf keinen grünen Nenner mehr. "Fridays for Future Deutschland ist strukturell rassistisch. Im Zuge des riesigen Rassismus-Problems haben BIPoC for Future und Mitglieder rassistisches Mobbing, Beleidigungen, Machtmissbrauch und viel weiteres Traumatisches erlebt, was dazu führte, dass viele BIPoC diese Strukturen verließen, weil sie weder sicher sind, noch scheinbar sicher sein sollen. Aufarbeitungen, Entschuldigungen? Fehlanzeige. Stattdessen wurde alles unter den Teppich gekehrt und Täter*innen in Schutz genommen", heißt es in dem Statement.

"Das Ergebnis ist nun, dass Fridays for Future heute wohl schwächer ist als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt seit seiner Gründung."

Doch auch strategische Fehler werden eingestanden. Anstatt die große Welle der Unterstützung und medialen Aufmerksamkeit 2019 in konkrete Projekte, Aktionen und Forderungen zu leiten, wurde weiter an der Minimalforderung des 1,5-Grad Ziels festgehalten, ohne dabei klar zu benennen, welche Maßnahmen notwendig wären, um dieses zu erreichen.

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