Mitschüler packen aus

"Rastalocken bis zum Popo" – Benkos wilde Jugend

Als Teenager ging René Benko als Hippie durch, hatte lange Haare. Er war begeisterter Kletterer und kam bei Mädchen gut an.

Angela Sellner
"Rastalocken bis zum Popo" – Benkos wilde Jugend
Als Schüler hatte René Benko richtig lange Haare – hier ein Klassenfoto aus seiner Schule in Innsbruck.
Screenshot ORF/Picturedesk/Montage "Heute"

Den gefallenen Immo-Jongleur René Benko kennen wir heute zumeist im smarten Slimfit-Anzug – als Jugendlicher war der Innsbrucker freilich ganz anders unterwegs. Er war begeisterter Kletterer, nahm im Alter von 14 Jahren als erster Österreicher am Europacup teil. "Er hat Rastalocken bis zum Popo gehabt. War ein Freigeist, ein Hippie, der jeden gekannt hat", sagte Benkos damaliger Kletterfreund Reini Scherer zur "Bild".  

So beschreiben den jungen Benko auch ehemalige Mitschüler. Der heute 46-Jährige besuchte zunächst das Reithmanngymnasium, später die HAK in Innsbruck. "Herausstechend war damals eigentlich das Optische, wo man sich nie gedacht hätte, das er sich so entwickelt, wie er jetzt präsent ist", erzählt eine HAK-Klassenkollegin von Benko gegenüber dem ORF. "Er hatte lange, lockige Haare, war ganz schmal gebaut – so wie man sich einen typischen Kletterer vorstellt." 

Klassenfoto mit dem Schüler René Benko – er hatte lange Haare.
Klassenfoto mit dem Schüler René Benko – er hatte lange Haare.
Screenshot ORF

"Er war immer dabei innerhalb der Schule – außerhalb der Schule war der René ein Mysterium, man hat nicht gewusst, was er macht", berichtet Benkos ehemaliger HAK-Sitznachbar in einer ORF-Doku über den Signa-Gründer. 

Benkos ehemalige Italienisch-Lehrerin erzählt: "Der René war definitiv ein Schüler, an den man sich erinnern kann – schon allein, weil er nicht immer anwesend war." Seine Hausaufgaben habe er oft nicht gemacht. "Aber trotzdem hat er Leistung gebracht, das hat mir imponiert", so die Lehrerin im ORF. 

Er war immer dabei innerhalb der Schule – außerhalb der Schule war der René ein Mysterium, man hat nicht gewusst, was er macht
Ehemaliger Mitschüler
über René Benko

Bei Mädchen kam "Hippie" Benko auch gut an, wie eine ehemalige Mitschülerin gegenüber der "Bild" schilderte: "René war ein Frauenschwarm. Er stand auf die rassigen Mädchen mit langen dunklen Haaren, geschminkt und mit figurbetonten Klamotten."

Benkos Fokus als Teenager lag klar nicht auf der Schule, sondern auf seinem Hobby Klettern. Und schon damals zunehmend auf dem Immo-Business. Bereits während der Schulzeit fing er Feuer für die Branche, startete mit dem Ausbau von Dachböden und verdiente damit gutes Geld. Dem Schulunterricht blieb er immer öfter fern, brachte schließlich so viele Fehlstunden zusammen, dass er nicht zur Matura zugelassen wurde. 

"Die Matura rückte näher – und der René war nicht mehr da", erzählen die beiden Klassenkollegen. Gerüchte hätten die Runde gemacht, etwa über einen Lottogewinn – "aber niemand hat etwas gewusst". Später habe man dann über Benko in der Zeitung gelesen. 

Mit 17 brach Benko die Schule ab. Mit dem Klettern hörte er damals auch auf. Steil nach oben ging es für den Tiroler Selfmade-Man fortan im Immobilien-Business, sein Signa-Konzern wuchs und wuchs, kaufte die tollsten Gebäude, realisierte die prestigeträchtigsten Projekte. Bis es ab dem Vorjahr ebenso schnell bergab ging und Ende November mit der Insolvenz der Signa Holding die Pleitewelle im Benko-Imperium anrollte.

IN BILDERN: Der schillernde René Benko

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    Mit Nathalie Benko, einer Schweizerin, ist René Benko seit 2010 verheiratet, die beiden haben drei Kinder.
    Mit Nathalie Benko, einer Schweizerin, ist René Benko seit 2010 verheiratet, die beiden haben drei Kinder.
    IMAGO/VISTAPRESS
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