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Rätsel um Savedroid: CEO weg, Website down

Vom deutschen Kryptounternehmen Savedroid fehlte plötzlich jede Spur. Der Boss war untergetaucht, die Website zeigt ein "Southpark"-Bild.

Heute Redaktion
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Dieses Meme erscheint beim Öffnen der Savedroid-Website.
Dieses Meme erscheint beim Öffnen der Savedroid-Website.
Bild: Screenshot

"Spar dich glücklich" – so der Slogan des deutschen Start-ups, das eine Art digitale Geldbörse für Kryptowährungen auf den Markt bringen wollte.

Savedroid galt als eines der größten Initial Coin Offerings (ICO) in Deutschland und wurde enorm gehypt. Anleger konnten mit den unterschiedlichsten Digitalwährungen in die Savedroid-Tokens investieren. Rund 40 Millionen Euro soll das junge Unternehmen dadurch in etwa verdient haben. Mehr als 35.000 Nutzer sollen investiert haben.

Mit den verkauften Tokens sollten nach Produktstart die Transaktionskosten für die App bezahlt werden. Die Begeisterung war groß – bis Mittwoch.

Plötzlich alles weg

Denn da waren die Website des Frankfurter Start-ups plötzlich nicht mehr erreichbar. Auf der Homepage von Savedroid ist ein "Southpark"-Meme zu sehen, auf dem zu lesen ist: "Aannnd it's gone."

Der Boss der Firma, Yassin Hankir, zwitscherte zudem zwei Fotos: Das erste zeigt ihn am Flughafen, am zweiten hält er eine Flasche ägyptisches Bier in der Hand – im Hintergrund Strand und Meer. Dazu schreibt er: "Thanks guys! Over and out..."

Mehreren Medienberichten zufolge war beim Unternehmen tatsächlich niemand zu erreichen, sämtliche Mitarbeiter waren untergetaucht. Daraufhin wurde klarerweise spekuliert, dass es sich um einen Riesenbetrug handelt.

Statement von CEO

Am Donnerstag die Wende: "Leute, wir sind wieder hier, waren nie weg und werden immer da sein", meldet sich Yassin Hankir am Donnerstag in einem Video via Twitter zu Wort. "Ich möchte mich für die Kampagne, die uns von der Bildschirmoberfläche hat verschwinden lassen, entschuldigen. Es war nicht als Prank gedacht", so der Firmenboss weiter. Man wollte mit der Aktion darauf aufmerksam machen, dass tatsächlich gerade am ICO- bzw. Krypto-Markt oft betrogen wird. "Wir wollten zeigen, wie leicht es passieren hätte können, dass sogar hinter unserem gut bewerteten Unternehmen einfach nur ein Riesenbetrug steckt", so Hankir.

Savedroid will das ändern. Es sollte striktere Kontrollen und Regulierungen geben, um solche Betrugsfälle zu vermeiden. Um in Zukunft ohne Bedenken in Kryptowährungen investieren zu können, sollten laut Hankir hochwertige ICO-Standards etabliert werden. Das sei die Message hinter der rätselhaften Aktion.

(red)