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Rätsel um weiblichen Orgasmus scheint gelöst

Jetzt wird dem weiblichen Orgasmus doch eine wesentliche Rolle bei der Evolution von Säugetieren zugesprochen.

Heute Redaktion
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Der weibliche Orgasmus scheint weder ein Mythos zu sein noch keinen - biologischen - Sinn zu haben.
Der weibliche Orgasmus scheint weder ein Mythos zu sein noch keinen - biologischen - Sinn zu haben.
Bild: iStock

Manche leugnen seine Existenz, andere versuchen wiederum verzweifelt ihn ausfindig zu machen. Auch für die Forschung ist der weibliche Orgasmus bisher ein Mysterium gewesen.

Denn seine Ursache führte die Wissenschaft bisher vor ein Rätsel. In der Evolution hat er eigentlich keinen offensichtlichen Sinn. Um ein Kind zu zeugen, braucht eine Frau biologisch betrachtet keinen Orgasmus zu haben - nur der Mann. Jedoch ist der weibliche Orgasmus selbst zu kompliziert, um seine Existenz einfach einem Zufall der Natur zuzuschreiben. Nun hat die Wissenschaft möglicherweise einen anderen Hintergrund enthüllt.

Ein Forscherteam um den aus Österreich stammenden Evolutionsbiologen Günther Wagner von der Yale University berichten im Fachblatt «Pnas» über ihre Erkenntnisse.

Es gibt demnach vermutlich doch eine wesentliche Rolle, die dem weiblichen Orgasmus bei der Evolution von Säugetieren zugesprochen werden kann - auch beim Menschen. Diese Rolle scheint mit dem Eisprung zusammenzuhängen.

Orgasmus löst Eisprung aus



Auf dieses Ergebnis kamen die Forscher in mehreren Studien mit Tieren. Dazu injizierten sie einer Gruppe von Hasinnen den Serotonin-Aufnahmehemmer Fluoxetin. Dabei handelt es sich um ein Antidepressivum, das bekanntlich die Orgasmusfähigkeit stark vermindert. Tatsächlich zeigte sich nach zwei Wochen, dass die Versuchsgruppe um ganze 30 Prozent weniger Eisprünge hatte als die Kontrollgruppe. Fazit: Ein Eisprung kann durch Sex beziehungsweise einen Orgasmus ausgelöst werden.

In einem anderen Experiment wurde Hasinnen ebenfalls Fluoxetin gespritzt und mittels Injektion mit einem Sexualhormon der Eisprung ausgelöst. Es lag nicht am Antidepressivum, dass die Hasinnen weniger Eisprünge hatten, sondern am fehlenden Orgasmus.

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