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Rattenplage in Paris schockt Touristen

Heute Redaktion
14.09.2021, 02:25

Paris hat seit einigen Jahren mit einer enormen Rattenplage zu kämpfen. Schätzungen zufolge kommen auf jeden Pariser Bewohner zwei Ratten. Die Nager breiten sich nicht nur in der Kanalisation, in den Metro-Tunneln und in Tiefgaragen aus, sondern beispielsweise auch im Park vor dem Kult-Museum Louvre.

Der Rattenfänger von Hameln hätte derzeit in der französischen Hauptstadt seine Müh und Not. Seit acht Jahren haben sich die Ratten in der Stadt der Liebe rasant vermehrt. Das bekommen neben den Hauptstädtern auch die Urlauber zu spüren, die anstelle von romantischem Flair mit der Rattenplage konfrontiert werden.

Der Jardin des Touleries vor dem Pariser Louvre ist einer jener Orte, an denen die Ratten anzutreffen sind. Im Park sind die Tiere oft anzutreffen, sie werden von Picknick-Resten magnetisch angezogen. Die Pariserin Ariane Dalle wundert das nicht. "Es gibt hier so viel Abfall, es ist schon ziemlich schmutzig", sagt sie. "Überall sind Zigarettenstummel und Essensreste. Die Leute respektieren einfach nicht die Umwelt." Verärgert zeigt sie auf den Müll, der sich auf dem Rasen des Parks anhäuft, obwohl überall Mistkübel stehen.

Kammerjäger kommt einmal monatlich

"Ratten gibt es das ganze Jahr", heißt es im Louvre-Museum. "Aber die Picknicks im Sommer ziehen noch mehr an." Während Kammerjäger in dem weitläufigen Park normalerweise alle zwei Monate gegen die Nager zu Felde ziehen, rücken sie im Sommer mindestens einmal pro Monat an. "Wenn sich die Ratten besonders stark vermehren wie derzeit, dann wird die Firma sofort vom Museum informiert, damit sie so schnell wie möglich und häufiger eingreifen kann", sagt Museumssprecherin Elise Guillou.

Ratten bekommen in Jahr bis zu fünf Mal Nachwuchs

Seit rund acht Jahren breiten sich Ratten wieder vermehrt in der französischen Hauptstadt aus, weiß Frederic Devanlay von der Rattenbekämpfungs-Firma Avipur zu berichten. Wie viele Ratten es in Paris gibt, weiß niemand, Schätzungen zufolge aber kommen auf jeden Bewohner mindestens zwei. Und weil eine weibliche Ratte pro Jahr fünf Mal Nachwuchs bekommen kann - jeweils fünf bis zwölf Babys - und der Nachwuchs schnell eigene Kinder bekommt, summiert sich die Zahl der Nachkommen pro Ratte binnen eines Jahres auf 5.000 Tiere, rechnet Devanlay vor.

Die Ratten verlieren immer mehr die Scheu vor Menschen. "Sie gewöhnen sich an sie und suchen immer mehr ihre Nähe", sagt Devanlay. Das ist nicht nur für Zartbesaitete widerlich, sondern wegen des Risikos von Krankheitsübertragungen auch nicht ungefährlich.

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