Politik

Rauch rudert zurück: Manche dürfen weiter gratis testen

Der durch ein Twitter-Posting schwer unter Beschuss geratene Gesundheitsminister verspricht: Für bestimmte Personen wird es weiter Gratis-Tests geben.

Leo Stempfl
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Der neue Gesundheitsminister Johannes Rauch bekam in den letzten Tagen hunderte verärgerte Kommentare.
Der neue Gesundheitsminister Johannes Rauch bekam in den letzten Tagen hunderte verärgerte Kommentare.
Helmut Graf

Mit einem zweiteiligen Twitter-Posting sorgte der neue Gesundheitsminister Johannes Rauch für hunderte Reaktionen – aber nur wenige davon waren positiv. "Warum Minister sein Freude macht", so das frisch angelobte Regierungsmitglied am Dienstag. "Erste Amtshandlung: Sozialversicherung für Geflüchtete sichergestellt", kommentierte er einen "Heute"-Artikel.

Kurz darauf bereits Teil 2 der Serie, warum Minister sein Freude mache: "Ausreichend kostenlose Tests für ALLE in Österreich lebenden Menschen durchgesetzt." Rund 800 Nutzer kommentierten diese Botschaft, nur 130 gaben ihr ein "Like". Wie der Tweet ankam, lässt sich dadurch recht gut erkennen.

"Ich verstehe das"

Hintergrund war die Ankündigung, dass ab April nur noch fünf PCR- und fünf Schnelltests pro Monat gratis sein werden. Die Mehrheit erachtet das als zu wenig, um sich bei Treffen und in der Arbeit sicher zu fühlen und einen guten Überblick des Pandemiegeschehens zu haben. Der Minister rudert deswegen zurück.

"'Zynisch', 'verantwortungslos', 'ohne Empathie'", zählt er einige der Reaktionen auf. "Viele Menschen haben mein Posting vom Dienstag kommentiert. Ein Großteil davon waren schwer verärgert", gesteht sich Rauch ein. "Ich höre Euch. Ich verstehe das."

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    Die Wiener sind zufrieden mit den Testmöglichkeiten.
    Die Wiener sind zufrieden mit den Testmöglichkeiten.
    Stadt Wien

    Tests bleiben für bestimmte Menschen gratis

    Dennoch weist er bereits im zweiten Teil seiner Erklärung die Schuld von sich: "Ohne Einigung innerhalb der Bundesregierung wären die kostenlosen Tests mit Ende März einfach ausgelaufen." Offenbar spricht er damit die divergierenden Positionen zwischen ÖVP (die das massenhafte Testen in Wien stets kritisierte und als zu teuer bezeichnete) und den Grünen an.

    "In langen, harten Gesprächen haben wir ein Angebot an Gratistests gesichert, das für die meisten Menschen ausreichend ist." Zudem steht dieses eben für alle Menschen zur Verfügung. Ihm sei aber klar, dass das für viele Menschen große Einschränkungen bedeutet. "Wir werden dafür sorgen, dass es weiterhin kostenlose Tests für Besucher:innen von Krankenhäusern und Alten- und Pflegeheimen geben wird", verspricht der Gesundheitsminister.