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Raucher belasten Andere durch bloße Anwesenheit

Durch das Rauchverbot in Österreich sind Nichtraucher in der Gastronomie nicht vollkommen geschützt. Schon die Anwesenheit von Rauchern reicht aus.

Heute Redaktion
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Sind Nichtraucherräume wirklich frei von Rauch? Anscheinend nicht. Eine neue Studie der Yale University und des Max-Planck-Instituts für Chemie zeigt, dass die reine Anwesenheit eines Rauchers die Luftqualität beeinträchtigt, auch wenn in einem Raum nicht geraucht wird – wie es mit dem generellen Rauchverbot in der Gastronomie der Fall ist.

Die deutschen und amerikanischen Forscher zeigen unter dem Titel "Auch in rauchfreien Räumen raucht man mit", dass Giftstoffe im Rauch auch in komplett rauchfreien Umgebungen durch die bloße Anwesenheit von Rauchern eingeatmet werden. Dazu stellten sie ein Szenario in einem Kino nach. In einem Saal, in dem noch nie gerauscht wurde, wurde vier Tage lang die Luft nach Schadstoffen untersucht.

Über Kleidung in den Raum

Nachmittags besuchten viele Kinder die Kinovorstellungen, am Abend waren es vorwiegend Erwachsene. Die Luftqualität wurde mittels eines hochauflösenden Massenspektrometers erfasst. Dabei wurden in der Luft neben Nikotin auch noch weitere gesundheitsschädliche Substanzen wie Acrolein, Formaldehyd, Benzol und Acetonitril nachgewiesen.

Die auch in Zigarettenrauch vorkommenden Giftstoffe gelangten laut Forschern höchstwahrscheinlich durch Kleidung von Personen, die zuvor Tabakrauch ausgesetzt waren, in den Raum. Die Belastung war in den Abendvorstellungen deutlich höher als an den Nachmittagen. Und sie war auch gar nicht klein, entsprach in etwa dem Passivrauch von zehn Zigaretten. Fazit: Auch in rauchfreien Räumen ist man Passivrauch ausgesetzt.

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