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Razzia bei Gudenus, Strache u. Novomatic-Chef

Heute Redaktion
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Ex-FPÖ-Klubchef Johann Gudenus (l.) und Ex-FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache
Ex-FPÖ-Klubchef Johann Gudenus (l.) und Ex-FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache
Bild: picturedesk.com

Mehrere Hausdurchsuchungen soll es am Montag unter anderem bei Ex-FPÖ-Chef Strache, Ex-FPÖ-Klubchef Gudenus und Casinos-Austria-Vorstand Peter Sidlo gegeben haben.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) soll derzeit wegen des Verdachts auf Postenschachers bei den Casinos Austria ermittelt. Im Zuge dessen fanden am Montag mehrere Hausdurchsuchungen statt – darunter unter anderem auch bei Ex-FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache und Ex-Klubchef Johann Gudenus, berichtet der "Standard".

Konkret soll es um die Bestellung des FPÖ-Gemeinderats und Gudenus-Vertrauten Peter Sidlo zum Finanzvorstand der Casinos Austria gehen. Auch bei diesem standen Ermittler und Staatsanwalt am Montag vor der Tür. Auch bei Novomatic-Chef Harald Neumann gab es eine Hausdurchsuchung.

"Politischer Deal" anonym angezeigt

Nach einer anonymen Anzeige ermittelt WKStA zum Vorwurf, Sidlo sei auf Basis eines politischen Deals in den Vorstand der Casinos Austria gekommen. Der Personalberater hatte ihn nicht empfohlen, der Aufsichtsrat unter Aufsichtsratspräsident Walter Rothensteiner bestellte den 45-Jährigen trotzdem.

Laut dem Vorwurf soll es eine ÖVP-FPÖ-Vereinbarung gegeben haben, Sidlo auf einem Ticket von Casinos-Austria-Miteigner Novomatic in den Vorstand zu entsenden. Im Gegenzug soll die FPÖ Entgegenkommen bei etwaigen Gesetzesänderungen beim kleinen Glücksspiel nach der Wiener Wahl signalisiert haben, berichtet der "Standard". Die Behörden wollten die Ermittlungen nicht kommentieren.

Auch Novomatic-Eigentümer beschuldigt

Als Beschuldigte werden laut "Standard" neben Strache und Gudenus unter anderem auch der damalige Finanzstaatssekretär Hubert Fuchs (FPÖ) und Novomatic-Eigentümer Johann Graf geführt. Alle bestreiten die Vorwürfe.

Rothensteiner sagte vor Wochen zum "Standard", es habe bei der Bestellung keine politischen Vorgaben gegeben – Sidlo sei ausgewiesener Finanzexperte. Novomatic-Chef Neumann meinte, es könne gar keine Deals und oder Zusagen fürs kleine Glücksspiel geben, und auch Sidlo dementierte alle Vorwürfe.

(hos)

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