Wirtschaft

Reale Gefahr! Europa bereitet sich auf Blackouts vor

Die EU-Kommission bereitet sich angesichts des Kriegs und der Energiekrise auf mögliche Stromausfälle und andere Notlagen innerhalb der EU vor.

André Wilding
Experten warnen vor Blackouts in Europa.
Experten warnen vor Blackouts in Europa.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

"Es ist gut möglich, dass Katastrophenhilfe auch innerhalb der EU nötig wird", erklärte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarčič, gegenüber dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Laut Lenarčič arbeitet die EU mit zwei Szenarien!

"Wenn nur eine kleine Zahl an Mitgliedsstaaten von einem Zwischenfall wie einem Blackout betroffen ist, können andere EU-Staaten über uns Stromgeneratoren liefern, wie es während Naturkatastrophen geschieht", stellt Lenarčič in dem Bericht unmissverständlich klar.

Wasserpumpen, Generatoren, Treibstoff

Wäre aber eine große Anzahl an Ländern gleichzeitig betroffen, sodass die EU-Länder ihre Nothilfe-Lieferungen an andere Mitgliedsstaaten deckeln müssten, könne die Kommission den Bedarf aus ihrer strategischen Reserve bedienen, heißt es weiter.

Zu dieser Reserve für Krisenfälle, in denen es EU-weit zu Mangel an den benötigten Gütern kommt, zählen Löschflugzeuge, Generatoren, Wasserpumpen und Treibstoff, aber auch medizinische Geräte und inzwischen auch Medizin, so EU-Kommissar Janez Lenarčič.

Experten warnen vor Blackouts

Herbert Saurugg, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge, hatte bereits vor einiger Zeit davor gewarnt, dass in Europa Stromausfälle im Winter drohen. Die Blackouts könnten Stunden und sogar Tage andauern, erklärte Saurugg im Gespräch mit "Focus".

Dabei verweist der Experte auch auf einen Vorfall Anfang Jänner 2021. Damals war das Umspannwerk Enrestonovo in Kroatien überlastet gewesen – in weiten Teilen Europas wären deswegen beinahe die Lichter ausgegangen. Schuld war eine Kettenreaktion.

Das Werk hatte sich aus Sicherheitsgründen abgeschaltet – so wie auch andere Umspannwerke die anfangs eingesprungen waren. Und genau solche Fälle könnte es in Zukunft öfter geben, befürchtet Saurugg. Denn: Die Stromhändler würden die europäische Netzinfrastruktur öfter in Anspruch nehmen und immer mehr Strom hin- und herschicken.

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