Politik

Rechnungshof: Donauspital-Personal aus Protest "krank"

Heute Redaktion
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Bild: Invisigoth67/Wikipedia

Im Schnitt blieb 2013 jeder Mitarbeiter des Donauspitals 23 Tage im Jahr krankheitsbedingt zuhause. Sechs Jahre zuvor waren es noch 18 Tage. Als Grund ortet der Stadtrechnungshof unter anderem Protestmaßnahmen gegen Arbeitsplatzwechsel oder Urlaubssperren wegen Personalmangels.

Im Schnitt blieb 2013 jeder Mitarbeiter des Donauspitals 23 Tage im Jahr krank zuhause. Sechs Jahre zuvor waren es noch 18 Tage. Als Grund ortet der Stadtrechnungshof unter anderem Protestmaßnahmen gegen Arbeitsplatzwechsel oder Urlaubssperren wegen Personalmangels. 

Die FPÖ ortete eine Bedrohung der Gesundheitsversorgung der Wienerinnen und Wiener. "Der chronische Personalmangel im KAV wird durch steigende krankheitsbedingte Absenzen verstärkt", so Vizebürgermeister Johann Gudenus. Im Donauspital gehen die Krankenstandstage pro Mitarbeiter nach oben. Blieb im Schnitt jeder Mitarbeiter 2006 18 Arbeitstage im Krankenstand, waren es 2013 schon 23 Tage, also eine ganze Woche mehr. Nicht alle Mitarbeiter dürften aber wirklich krank sein. Der Rechnungshof sieht als Grund auch Protest gegen unfreiwillige Arbeitsplatzwechsel oder von oben angeordnete Urlaubssperren, weil Stationen unterbesetzt sind. 
Gudenus: Krankenhäuser analysieren Krankenstandsursachen nicht

Gudenus: "Die personelle Aushungerung der Wiener Gemeindespitäler führt nicht nur zu einem überdurchschnittlichen Anstieg der Wartezeiten für Patienten sondern bewirkt auch eine überdurchschnittliche Beanspruchung des Personals, welche sich in deutlich gesteigerten Krankenstandszeiten widerspiegelt." Gudenus macht den KAV verantwortlich, weil "in keinem einzigen der geprüften Krankenhäuser die vorgeschriebene Analyse der Krankenstandsursachen der überlasteten Bediensteten erfolgt ist".