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Rechte Störaktion: Rektor lässt sich nicht einschüch...

Heute Redaktion
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Eine Störaktion der rechtsextremen Gruppe "Die Identitären" an der Universität Klagenfurt sorgt auch einen Tag danach noch für Aufregung. Zehn teilweise vekleidete Aktivisten inszenierten in einem Hörsaal eine Steinigung und schrien fremdenfeinliche Parolen. Der Rektor der Uni, der dabei körperlich attackiert wurde, will sich davon allerdings nicht einschüchtern lassen.

Eine sorgt auch einen Tag danach noch für Aufregung. Zehn teilweise vekleidete Aktivisten inszenierten in einem Hörsaal eine Steinigung und schrien fremdenfeinliche Parolen. Der Rektor der Uni, der dabei körperlich attackiert wurde, will sich davon allerdings nicht einschüchtern lassen.

In der offenbar genau geplanten Aktion stürmten die neuen Rechtsextremen den Hörsaal, in dem sich gerade rund 70 Studenten des Uni-Lehrgangs "Inklusionsbegleiter" befanden. Es wurde ein Transparent mit der Aufschrift "Integration ist Lüge" enthüllt, der Rädelsführer brüllte ausländerfeindliche Parolen in sein Megaphon. 

Der Aufforderung, den Saal zu verlassen, wurde erst folge geleistet, nachdem ein Student die Polizei alarmiert hatte. Uni-Rektor Oliver Vitouch stellte sich den Störern in den Weg und wollte vom Anführer den Namen wissen. Dabei erlitt er nach eigenen Angaben einen "leicht verschmerzbaren Schlag in die Magengrube". "Ich wollte die Identität des Identitären feststellen, das war ihm aber offenbar nicht so recht", so Vitouch.

Armselige Verhetzung

Er wolle sich jedenfalls nicht von so einer "armseligen" Verhetzungs-Aktion unterkriegen lassen. "Wehret den Anfängen und keep calm und carry on", müsse jetzt die Devise lauten. Aufgrund der Vielzahl von Fotos und Videos, die von den Studierenden gemacht worden sind, sollten die Täter rasch ausgeforscht werden. Das Landesamt für Verfassungsschutz ermittelt unter anderem wegen des Verdachts auf gefährliche Drohung.

Am Freitag veröffentlichte der Rektor eine Stellungnahme, in der es heißt: "Karl Popper schrieb 1945 von der 'Offenen Gesellschaft und ihren Feinden'. Diese Feinde sind heutzutage offenbar wieder auf dem Vormarsch (auch wenn sie keine weißen Stutzen tragen), wobei sich die Geschichte bekanntlich zweimal ereignet: das eine Mal als große Tragödie, das andere Mal als lumpige Farce. Dennoch: Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch."

Landeshauptmann Peter Kaiser verurteilt den Vorfall ebenfalls aufs Schärfste. Alle demokratischen Maßnahmen würden ergriffen werden, um so etwas in Zukunft zu verhindern.