Machtkampf, Sex-Chats

Red-Bull-Affäre! Das Protokoll des Horner-Skandals

Der Skandal rund um Christian Horner dominierte die Schlagzeilen zum F1-Auftakt. Wir haben die Chronologie im Red-Bull-Streit.

Sport Heute
Red-Bull-Affäre! Das Protokoll des Horner-Skandals
Red-Bull-Bosse unter sich: Oliver Mintzlaff (l.), Chris Horner und Helmut Marko (r.)
IMAGO

Vorwürfe von sexueller Belästigung und unangebrachten Verhaltens des Teamchefs traten eine wahre Lawine bei Red Bull Racing aus. Ein Machtkampf zwischen Christian Horner und Helmut Marko brach aus, für den gesamten Konzern wurde die Red-Bull-Affäre zur globalen Zerreißprobe. Hier gibt's die Chronologie zum Formel-1-Aufreger:

Die wichtigsten Formel-1-Meldungen
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    5. Februar: Red Bull leitet Untersuchung ein

    Die holländische Zeitung "De Telegraaf" berichtete über eine Untersuchung gegen Teamchef Horner. Er soll sich einer Mitarbeiterin unangemessen verhalten haben. Wenig später bestätigt der Rennstall: Es gibt diese Anschuldigungen tatsächlich, eine Untersuchung durch eine unabhängige Kommission wird bestätigt.
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    9. Februar: Das Horner-Verhör

    Red Bull tagt über acht Stunden in London, das Meeting wurde aufgrund der Brisanz an einen geheimen Ort verlegt. Bei der externen Untersuchung kamen noch keine Ergebnisse ans Tageslicht.
  3. 3

    16. Februar: Hat Horner Schweigegeld angeboten?

    Der Chef-Untersucher der unabhängigen Red-Bull-Kommission weilte länger auf Urlaub, die Zeitung "De Telegraaf" legte währenddessen noch einmal nach. Horner soll explizite, sexuelle Inhalte an die Mitarbeiterin verschickt haben, bot ein Schweigegeld von 760.000 Euro an. Allerdings wurde da schon die interne Untersuchung eingeleitet.
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    18. Februar: FIA und F1 schalten sich ein.

    "Wir hoffen, dass sich die Sache bald klärt. Weitere Kommentare wird es bis zum Abschluss der Untersuchung nicht geben", heißt es von der Formel 1. Motorsport-Weltverband FIA macht allerdings Druck: "Die FIA besteht darauf, dass die höchsten Standards von Integrität und Fairness in unserem Sport erhalten bleiben." Indes ist der FIA-Präsident selbst in einen Skandal gerutscht sein, er soll ein Ergebnis manipuliert haben.
  5. 5

    25. Februar: Motorpartner Ford macht Druck

    Ab 2026 fährt Red Bull mit Ford-Motoren. Die Amerikaner stellen dem rot-weiß-roten Rennstall die Rute ins Fenster: "Unsere Werte sind nicht verhandelbar. Das erwarten wir auch von unseren Partnern. Wir sind verärgert über den Mangel an Transparenz und erwarten uns detaillierte Ergebnisse."
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    28. Februar: Red Bull schließt Untersuchung

    Nach Wochen der Unsicherheit steht das Ergebnis fest. Red Bull hat Teamchef Horner "freigesprochen". "Die Beschwerden gegen Christian Horner wurden nach der unabhängigen Untersuchung abgewiesen. Red Bull ist zuversichtlich, dass die Untersuchung fair, streng und unparteiisch war. Der Untersuchungsbericht ist vertraulich und enthält private Informationen der Parteien und Dritter, die an der Untersuchung mitgewirkt haben. Daher werden wir aus Respekt vor allen Beteiligten keine weiteren Kommentare abgeben. Red Bull wird weiterhin danach streben, die höchsten Arbeitsplatzstandards zu erfüllen", heißt es in einem offiziellen Statement. Intern brodelt es aber weiter gewaltig: Die rot-weiß-rote Fraktion bei Red Bull rund um Helmut Marko und Mark Mateschitz würde Horner gerne absägen, Red-Bull-Mehrheitseigentümer Chaleo Yoovidhya aus Thailand steht demonstrativ auf der Seite von Christian Horner.
  7. 7

    29. Februar: Chat-Leaks an Teamchefs geschickt

    Während des Trainings zum Saisonauftakt in Bahrain platzt die nächste Bombe: Im Fahrerlager kursieren geleakte Chat-Nachrichten und kompromittierende Bilder, die Horner an die Mitarbeiterin geschickt haben soll. Eine unabhängige Quelle hat die Dokumente an alle F1-Teamchefs und diverse Journalisten verschickt.
  8. 8

    1. März: F1 und FIA zitieren Horner zum Rapport

    Das dritte Training in Bahrain erlebt Horner nicht vom Kommandostand. Der Red-Bull-Teamchef wurde in ein Meeting zu F1-Boss Stefano Domenicali und FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem berufen. Die Bosse wollten wissen, wie ernst die Lage wirklich ist. 
  9. 9

    2. März: Horner-Show mit Spice Girl

    Den Auftaktsieg von Max Verstappen in Bahrain feierte Horner demonstrativ mit seiner Frau Geri Halliwell. Das ehemalige Spice Girl und der beschuldigte Teamchef zeigten Einigkeit und präsentierten sich wie frisch verliebt.
  10. 10

    3. März: Jos Verstappen schaltet sich ein

    Weltmeister-Papa Jos Verstappen gießt weiter Öl ins Feuer und setzt Horner noch mehr unter Druck. "Wenn er bleibt, explodiert Red Bull", sagt der Niederländer. Die Familie Verstappen ist loyal gegenüber Helmut Marko und Mark Mateschitz - die österreichische Linie von Red Bull. Red-Bull-Mehrheitseigentümer Chaleo Yoovidhya aus Thailand steht weiter demonstrativ auf der Seite von Christian Horner. Die Horner-Affäre wächst sich zu einer globalen Zerreißprobe im ganzen Red-Bull-Imperium aus.
  11. 11

    7. März: Red Bull suspendiert Mitarbeiterin

    Mittlerweile ist klar, dass es sich bei der Red-Bull-Mitarbeiterin um die persönliche Assistentin von Christian Horner handelt. Ihr gegenüber soll er sich unangemessen verhalten haben. Allerdings dürfte sie sich bei der internen Untersuchung in Widersprüche verzettelt haben. Sie wurde vom Konzern bei voller Bezahlung suspendiert.
  12. 12

    8. März: ORF-Bombe platzt: Marko vor dem Aus

    Vor dem Qualifying in Saudi-Arabien erschien Helmut Marko zum ORF-Interview mit Ernst Hausleitner. Dies geschah unerlaubt, denn Red Bull verhängte eigentlich einen Maulkorb. Gerüchte machten die Runde, dass Marko selbst die Chat-Protokolle verschickt haben soll. Eine Suspendierung des Grazers war plötzlich eine ernstzunehmende Variante: "Letztlich entscheide ich selbst, was ich mache", sagte Marko selbst. Die Gerüchte über einen Abgang von Marko lösten wilde Spekulationen um die Zukunft von Max Verstappen aus. Der Holländer besitzt eine Ausstiegsklausel aus seinem Vertrag bis 2028, sollte sein Förderer Marko nicht mehr im Team sein. Mercedes spitzte die Ohren, soll sogar ein Geheimtreffen mit der Familie Verstappen abgehalten haben.
  13. 13

    9. März: Boss fliegt ein, Marko bleibt

    Einen Tag später war klar: Helmut Marko bleibt Red Bull erhalten. "Ich bin froh, wenn ich mein iPhone unfallfrei bedienen kann", betonte der 80-Jährige nochmals beim ORF und wischte die Gerüchte vom Tisch, er hätte die Chat-Nachrichten geleakt. Red-Bull-Sportchef Oliver Minztlaff flog extra nach Saudi-Arabien, um im Red-Bull-Streit für Frieden zu sorgen.
  14. 14

    10. März: Horner wieder in der Schusslinie

    Red-Bull-Sportchef Oliver Mintzlaff hat ein Treffen mit Mehrheitseigentümer Chaleo Yoovidhya einberufen. Der Deutsche könnte den Thailänder von einer Entlassung Horners überzeugen wollen, um weitere Imageschäden zu vermeiden. In den USA zum Beispiel wollen Frauenrechtler nun Red Bull aus den Supermärkten verbannen.
  15. 15

    11. März: Horner mit Knallhart-Ansage für Verstappen

    Der Brite steht immer mehr mit dem Rücken zur Wand. Obwohl es sportlich mit zwei Siegen zum Auftakt perfekt läuft für Red Bull, rasselt Horner mit dem Säbel. Für seinen Star-Piloten Verstappen hat er eine klare Ansage: "Du kannst niemanden zu etwas zwingen, nur weil es da ein Blatt Papier gibt. Wenn jemand nicht in diesem Team sein will, dann werden wir niemanden zwingen, gegen seinen Willen hier zu sein."

Die Red-Bull-Affäre bleibt sicherlich auch in den nächsten Wochen spannend! Alle brandheißen Informationen findet ihr auf unserem Formel-1-Channel!

red
Akt.