Red-Bull-Bosse unter sich: Oliver Mintzlaff (l.), Chris Horner und Helmut Marko (r.)
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Vorwürfe von sexueller Belästigung und unangebrachten Verhaltens des Teamchefs traten eine wahre Lawine bei Red Bull Racing aus. Ein Machtkampf zwischen Christian Horner und Helmut Marko brach aus, für den gesamten Konzern wurde die Red-Bull-Affäre zur globalen Zerreißprobe. Hier gibt's die Chronologie zum Formel-1-Aufreger:
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5. Februar: Red Bull leitet Untersuchung ein
Die holländische Zeitung "De Telegraaf" berichtete über eine Untersuchung gegen Teamchef Horner. Er soll sich einer Mitarbeiterin unangemessen verhalten haben. Wenig später bestätigt der Rennstall: Es gibt diese Anschuldigungen tatsächlich, eine Untersuchung durch eine unabhängige Kommission wird bestätigt.
Nach Wochen der Unsicherheit steht das Ergebnis fest. Red Bull hat Teamchef Horner "freigesprochen". "Die Beschwerden gegen Christian Horner wurden nach der unabhängigen Untersuchung abgewiesen. Red Bull ist zuversichtlich, dass die Untersuchung fair, streng und unparteiisch war. Der Untersuchungsbericht ist vertraulich und enthält private Informationen der Parteien und Dritter, die an der Untersuchung mitgewirkt haben. Daher werden wir aus Respekt vor allen Beteiligten keine weiteren Kommentare abgeben. Red Bull wird weiterhin danach streben, die höchsten Arbeitsplatzstandards zu erfüllen", heißt es in einem offiziellen Statement. Intern brodelt es aber weiter gewaltig: Die rot-weiß-rote Fraktion bei Red Bull rund um Helmut Marko und Mark Mateschitz würde Horner gerne absägen, Red-Bull-Mehrheitseigentümer Chaleo Yoovidhya aus Thailand steht demonstrativ auf der Seite von Christian Horner.
Weltmeister-Papa Jos Verstappen gießt weiter Öl ins Feuer und setzt Horner noch mehr unter Druck. "Wenn er bleibt, explodiert Red Bull", sagt der Niederländer. Die Familie Verstappen ist loyal gegenüber Helmut Marko und Mark Mateschitz - die österreichische Linie von Red Bull. Red-Bull-Mehrheitseigentümer Chaleo Yoovidhya aus Thailand steht weiter demonstrativ auf der Seite von Christian Horner. Die Horner-Affäre wächst sich zu einer globalen Zerreißprobe im ganzen Red-Bull-Imperium aus.
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7. März: Red Bull suspendiert Mitarbeiterin
Mittlerweile ist klar, dass es sich bei der Red-Bull-Mitarbeiterin um die persönliche Assistentin von Christian Horner handelt. Ihr gegenüber soll er sich unangemessen verhalten haben. Allerdings dürfte sie sich bei der internen Untersuchung in Widersprüche verzettelt haben. Sie wurde vom Konzern bei voller Bezahlung suspendiert.
Einen Tag später war klar: Helmut Marko bleibt Red Bull erhalten. "Ich bin froh, wenn ich mein iPhone unfallfrei bedienen kann", betonte der 80-Jährige nochmals beim ORF und wischte die Gerüchte vom Tisch, er hätte die Chat-Nachrichten geleakt. Red-Bull-Sportchef Oliver Minztlaff flog extra nach Saudi-Arabien, um im Red-Bull-Streit für Frieden zu sorgen.
11. März: Horner mit Knallhart-Ansage für Verstappen
Der Brite steht immer mehr mit dem Rücken zur Wand. Obwohl es sportlich mit zwei Siegen zum Auftakt perfekt läuft für Red Bull, rasselt Horner mit dem Säbel. Für seinen Star-Piloten Verstappen hat er eine klare Ansage: "Du kannst niemanden zu etwas zwingen, nur weil es da ein Blatt Papier gibt. Wenn jemand nicht in diesem Team sein will, dann werden wir niemanden zwingen, gegen seinen Willen hier zu sein."
Die Red-Bull-Affäre bleibt sicherlich auch in den nächsten Wochen spannend! Alle brandheißen Informationen findet ihr auf unserem Formel-1-Channel!