Wirtschaft
Red-Bull-Gründer verliert zwei Milliarden in einem Jahr
In Österreich leben derzeit neun Milliardäre. Dietrich Mateschitz verfügt über 14,67 Mrd. Euro, im Vorjahr waren es noch 16,81 Mrd.
Der Global Wealth Report der Boston Consulting Group untersucht jährlich das Finanzvermögen weltweit. Jenes der Österreicherinnen und Österreicher ist im Vorjahr um rund sieben Prozent auf knapp 800 Mrd. Euro gewachsen. Generell wurde die Kluft zwischen Reichen und Armen in Österreich aber größer.
Das Finanzvermögen ist in Österreich noch weniger gleich verteilt als im Schnitt Westeuropas. Weltweit gibt es 26 Millionen Menschen mit einem Vermögen in Millionenhöhe.
Wenn es um Superreiche geht, ist die Situation in Deutschland und Österreich recht ähnlich. Wie das deutsche Magazin "Capital" berichtet kommt in beiden Ländern auf knapp eine Million Bürger ein Milliardär. Sie haben ein durchschnittliches Vermögen in Höhe von 3,56 Milliarden Euro.
Aktuell sind in Österreich neun Personen Milliardäre. Fast alle haben ihr Vermögen mit ihren Unternehmen gemacht, in Deutschland sind es hingegen viele Erbschaften.
"Die reichsten Menschen Österreichs mussten wie Milliardäre weltweit 2019 Federn lassen. Jeder zweite Vertreter auf der "Forbes"-Liste für 2020 war 'ärmer' als im Vorjahr," heißt es weiter. "Unter den neun österreichischen Spitzenreitern konnten nur zwei ihren Reichtum mehren." Hier die Liste der reichsten Österreicher:
Platz eins: Dietrich Mateschitz
Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz spielt unter Österreichs Milliardären weiterhin in einer eigenen Liga. Laut "Forbes" besitzt er aktuell ein Vermögen in Höhe von 14,67 Milliarden Euro. Das ist mehr als doppelt so viel wie beim Zweitplatzierten Johann Graf. Generell verlor er aber in den letzten Jahren. 2019 hatte er die Liste mit 16,81 Milliarden Euro angeführt, 2018 waren es noch 20,46 Milliarden Euro.
Platz zwei: Johann Graf
Der Niederösterreicher Johann Graf ist Gründer und Eigentümer des Glücksspielkonzerns Novomatic und hat aktuell rund 5,78 Milliarden Euro am Konto. 2019 hatten die Analysten laut "Capital" sein Vermögen auf 7,2 Milliarden Euro geschätzt. Einschränkungen beim Glücksspiel in Deutschland sorgten dafür, dass Novomatic keinen Gewinn vermelden konnte.
Platz drei: Rene Benko
René Benko holt sich mit einem Vermögen in Höhe von umgerechnet 4,18 Milliarden Euro Platz drei in Österreich. Weltweit belegt der 43-jährige Gründer der Signa Holding, dem größten privaten Immobilienunternehmen, Platz 361. In Deutschland hat Benko die Warenhausketten Karstadt und Galeria Kaufhof gekauft. Im Zuge der Corona-Krise werden aber nun 80 der mehr als 170 Filialen geschlossen. Seit 2018 ist Benko Miteigentümer der beiden österreichischen Tageszeitungen "Kronen Zeitung" und "Kurier".
Platz vier: Georg Stumpf
Immobilienunternehmer Georg Stumpf gehört zu den Milliardären, die ihr Vermögen im vergangenen Jahr steigern konnten. Dem Investor gelang sogar ein Plus von fast 50 Prozent auf 3,91 Milliarden Euro. Weltweit ergibt das Rang 401. Der 47-Jährige trat als Bauunternehmer in die Fußstapfen seines Vaters.
Platz fünf: Heidi Horten
Die Witwe Helmut Horten knackt laut "Capital" als erste Österreicherin die Top 1.000 der "Forbes"-Milliardärsliste. 1936 hatte ihr Mann die deutsche Warenhauskette gegründet und hinterließ seiner Frau 1987 ein Vermögen in Höhe von 890 Millionen Euro. Das Vermögen ist stetig gewachsen. Laut den Analysten besitzt die 79-Jährige 2,67 Milliarden Euro.
Platz sechs: Helmut Sohmen
Der 80-jährige Helmut Sohmen ist ehemaliger Chairman und Präsident des Schiffahrtsimperiums Bergesen-Worldwide (BW Group), das sein Schwiegervater in Hongkong aufgebaut hat. Sein Vermögen ist im vergangenen Jahr von 2,22 Milliarden Euro auf 1,69 Milliarden Euro geschrumpft. Mittlerweile führt sein Sohn die Geschäfte.
Platz sieben: Michael Tojner
Der in Niederösterreich aufgewachsene Michael Tojner hat ein Vermögen von 1,69 Milliarden Euro. 2007 kaufte er den deutschen Batteriehersteller Varta und führte ihn zehn Jahre später an die Frankfurter Börse.
Platz acht: Wolfgang Leitner
Selfmade-Milliardär Wolfgang Leitner besitzt rund 1,07 Mrd. Euro. Sein Vater war drei Jahrzehnte lang als Arbeiter beim Anlagenbauer Andritz beschäftigt. 1994 übernahm sein Sohn den Posten des Vorstandsvorsitzenden und machte Andritz zu einem der größten Unternehmen Österreichs. Aber auch der 67-Jährige musste Verluste einstecken. Das Vermögen sank laut den Analysten im Vergleich zum Vorjahr von 1,7 auf 1,2 Milliarden Dollar.
Platz neun: Gaston Glock
Der Waffen-Industrielle ist aktuell 1,1 Mrd. US-Dollar schwer. Doch Gaston Glock möchte gar kein Milliardär sein. Er habe gegen dessen Aufnahme in die Rangliste protestiert und die Zahlen von "Forbes" dementiert.
