Red Bull lehnte Angebot für Formel-1-Team ab

Nach dem Tod von Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz im Oktober 2022 hat der ehemalige Leipzig-Vorstand Oliver Mintzlaff die Sport-Agenden beim Dosen-Unternehmen übernommen. Und blickt vor allem in der Formel 1 ganz genau hin. Nicht beim Weltmeister-Team Red Bull Racing, sondern beim Schwestern-Rennstall Alpha Tauri, das die abgelaufene Saison auf Platz neun der Konstrukteurswertung beendete – deutlich unter den Erwartungen. Und auch aktuell hinkt der italienische Rennstall hinterher. 

Millionen-Angebot abgelehnt

Die Kosten müssen jedenfalls gesenkt werden. Deshalb stand zuletzt eine Verlegung des Rennstalls von Italien, wo das ehemalige Minardi-Team, das Red Bull 2006 übernahm, zunächst als Toro Rosso betrieb, beheimatet ist, nach England zur Diskussion. Schließlich nützten beide Red-Bull-Teams denselben Windkanal und haben dieselben Motoren verbaut. Eine Übersiedlung auf die Insel könnte Synergien schaffen und Ausgaben senken. 

Zunächst stand allerdings sogar ein Verkauf im Raum. Bei einer passenden Summe würde sich Red Bull dazu entscheiden, das Team abzugeben, hieß es. Nun scheint das heimische Unternehmen aber eine Kehrtwende vollzogen zu haben. Denn laut "RacingNews365" hat der Energydrink-Riese mehrere Kaufangebote abgelehnt. Darunter auch ein Offert in der Höhe von stolzen 800 Millionen Dollar (726 Millionen Euro). Von wem dieses kam, ist jedoch nicht bekannt. 

Teams schon Milliarde wert?

In den letzten Jahren boomt die Motorsport-"Königsklasse". Immer mehr Teams wollen einsteigen, die bestehenden Rennställe verwehren sich allerdings dagegen. Deshalb schein der Kauf eines bestehenden Rennstalls die einzige Möglichkeit, den Sprung in den elitären Kreis zu schaffen. Allen voran Michael Andretti mit Cadillac als Partner drängt in die Formel 1, versuchte bereits, Sauber zu erwerben. Dieser Deal scheiterte allerdings. Durch die Einführung der Budgetdeckelung ist die Motorsport-"Königsklasse" zu einem echten Geschäft geworden. Die Riege an Interessenten wird immer größer. Deshalb erscheint der Verkauf eines Rennstalls auch nicht als wirtschaftlich sinnvoll zu sein. Der Wert einzelner Teams geht bereits in Richtung der Milliardengrenze. Oder darüber hinaus. 

Mekies soll kommen

Ebenso gegen einen Verkauf spricht, dass sich Alpha Tauri verstärken möchte, um aus der Krise zu kommen. Denn der zweite Red-Bull-Rennstall liebäugelt dem Bericht zufolge mit der Verpflichtung des ehemaligen Ferrari-Rennsportdirektor Laurent Mekies, der Seite an Seite mit dem österreichischen Teamchef Franz Tost die Fäden beim Nachzüglerteam ziehen soll.