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Regelmäßiges Putzen ist so schädlich wie Rauchen

Heute Redaktion
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Sauberkeit im Eigenheim hat ihren Preis: norwegischen Forschern zufolge kann das regelmäßige Schwingen des Putzfetzens schlimme Folgen für unsere Gesundheit haben.

Alles blitzt und funkelt, kein Staubkorn ist zu sehen – so lässt es sich leben. Viele Menschen fühlen sich nur in einer richtig sauberen Wohnung richtig wohl. Doch das hat seinen Preis.

Wissenschaftler der Universität Bergen haben sich dem Thema des regelmäßigen Putzen genauer angenommen. Eigentlich logisch: in der regenreichsten Großstadt Europas verbringen die Menschen besonders viel Zeit in Gebäuden. Doch das Ergebnis der daraus entstandenen Studie wird all jenen mit Reinlichkeitsfimmel gar nicht gefallen. Regelmäßiges Putzen soll genauso schädlich für unsere Gesundheit sein wie Kettenrauchen.

"Menschen, die 20 Jahre als Putzfrau gearbeitet oder einen Haushalt sauber gehalten haben, weisen eine Reduktion der Lungenfunktion auf, die in etwa dem Rauchen von einem Packerl Zigaretten am Tag über den selben Zeitraum hinweg entspricht", wird Studienautor und Doktorand Øistein Svanes in einer Presseaussendung der Universität zitiert.

Mikropartikel bleiben in der Luft

Insgesamt wurden die Daten von 6.000 teilnehmenden Frauen ausgewertet. Sie zeigen, dass etwa professionelles Reinigungspersonal ein um 40 Prozent erhöhtes Risiko haben, an Asthma zu erkranken.

Besonders chemische Reinigungssprays sollen schädlich für unsere Lungen sein, erklärt Professorin Cecilie Svanes, die die Studie begleitet hat: "Die kleinen Partikel der Sprays können nach der Reinigung noch stundenlang in der Luft schweben. Sie können tief in die Lunge eindringen und dort Infektionen auslösen und einen vorzeitigen Alterungsprozess herbeiführen."

Die Empfehlung der Wissenschaftlerin: zum Putzen einen Kübel Wasser mit Seife verwenden. "Dabei braucht es nur wenig Chemikalien, Mikrofaser-Tücher können genauso effektiv sein", so Svanes. (rcp)

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