Österreich

Regierung rechnet mit 5.800 Neuinfektionen pro Tag

Die Zeichen stehen auf Lockdown. Gesundheitsminister Anschober zeichnet ein dramatisches Szenario.

Jochen Dobnik
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Klaus Markstaller, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI), Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Herwig Ostermann (Gesundheit Österreich)
Klaus Markstaller, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI), Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Herwig Ostermann (Gesundheit Österreich)
apa/picturedesk

"Wir haben vergangene Woche noch Prognosen gehabt für das vergangene Wochenende von rund 2.200 Infektionen pro Tag. Tatsächlich gab es dann bereits 3.600 Fälle. Die Situation ist dramatisch", warnt Gesundheitsminister Rudolf Anschober in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Sebastian Kurz. Besonders die hohe Anzahl an Neuinfektionen in Alten- und Pflegeheimen sei alarmierend.

Nächsten Wochen sind entscheidend

Aktuelle Prognosen würden zeigen, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen auch in den kommenden sieben Tagen noch weiter steigen wird - "auf bis zu 5.800 Fälle pro Tag bis Ende nächster Woche", so Anschober.

"Wir haben akuten Handlungsbedarf" - Rudolf Anschober

Sollte sich dieser Trend weiter fortsetzen, könnten bereits Mitte bzw. Ende November österreichweit die Kapazitätsgrenzen in den Intensivstationen überschritten werden. Herwig Ostermann, Geschäftsführer von 'Gesundheit Österreich', rechnet mit maximal 400 bis 500 Intensivpatienten. Diese seien "durchaus versorgbar, es ist aber kein Normalbetrieb", so der Experte. Wahrscheinlich könne man "als Oberkante 1.800 Menschen intensiv versorgen".

Dennoch müsse auch in Österreich "gegengesteuert" (Zitat Kurz) und – wie in Deutschland oder Frankreich – verschärfte Regelungen beschlossen werden. Es soll in Richtung eines "Lockdown light" gehen. Mehr dazu HIER >>