Politik

Regierung stellt klar, wann uns wieder Lockdown droht

Das Gesundheitsministerium will wegen der stark steigenden Corona-Neuinfektionen die Maßnahmen verschärfen und warnt auch vor einem Lockdown.

Andre Wilding
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Ist die Kärntnerstraße wohl schon bald wieder leer?
Ist die Kärntnerstraße wohl schon bald wieder leer?
viennaslide / picturedesk.com (Symbolbild)

Die Zahl der Corona-Infektionen ist laut Gesundheitsministerium in der vergangenen Woche deutlich über den von Experten prognostizierten Werten gelegen. Der Effekt ist in einigen Bundesländern dabei stärker ausgeprägt als in anderen, gilt aber als Trend für ganz Österreich. Als Gründe für den Anstieg werden dabei vor allem die Öffnungsschritte und Lockerungen vom 1. Juli, die Delta-Variante sowie Fälle, die mit Reiserückkehrern in Verbindung stehen, genannt.

Und die aktuelle Prognose geht offenbar weiter von einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen aus. Das geht zumindest aus dem Papier des Gesundheitsministeriums hervor, das "Heute" vorliegt. Darin heißt es wörtlich: "Es wird erwartet, dass die tägliche Fallzahl von 240 am ersten Prognosetag (14.7.) auf 470 am letzten Prognose-tag (21.7.) ansteigt, sich also fast verdoppelt". Das entspreche einer 7-Tages-Indizent von rund 29 am letzten Prognosetag.

"Besorgniserregendes Szenarium"

"Allein die prognostizierten Fallzahlen zeigen ein sehr besorgniserregendes Szenarium. Sollten die Prognosen die tatsächliche Entwicklung abermals deutlich unterschätzen, finden wir uns in absehbarer Zeit in einem bedrohlichen Szenarium wieder", so das Gesundheitsministerium zur "fachlichen Einschätzung der Entwicklung der epidemiologischen Lage".

Aufgrund der steigenden Infektionszahlen möchte das Gesundheitsministerium nun mit Maßnahmen rasch gegensteuern. Und zwar könne durch eine "Steigerung der Durchimpfungsraten sowie eine rechtzeitige und gezielte Rücknahme von Öffnungsschritten bzw. ein Absehen von weiteren Lockerungsschritten" die bedrohliche Lage "vermutlich noch eingebremst" werden.

Die geplanten Maßnahmen

Bei zögerlichem Verhalten sei indes zu erwarten, "dass gravierende Maßnahmen zur Eindämmung, wie etwa Teil-/ Lockdowns, notwendig sein werden." Daher möchte das Ressort von Minister Wolfgang Mückstein (Grüne) nun folgende Punkte umsetzen:

➤ Grüner Pass erst ab Vollimmunisierung

➤ 1-G-Regel in der Nachtgastronomie (nur Geimpfte)

➤ PCR-Testerfordernis bei der Einreise aus Risikogebieten

➤ Erweiterung der Risikogebiete

➤ Kontaktdatenerhebung aufrechterhalten

➤ Verschärfte Kontrollen an den Grenzen, in der Gastronomie etc.

Sollten mit diesen Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus allerdings keine hinreichende Kontrolle der Pandemie erzielt werden können, "wären weitere Maßnahmen (Ausdehnung der 3-G-Regel auf weitere Le-bensbereiche, Mund-Nasen-Schutz, Abstandsregeln, Zutrittsbeschränkungen etc.) zu ergreifen", heißt es in dem Papier weiter.

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