Welt

Reichster Mann Chinas nach Kritik spurlos verschwunden

Einer der 15 reichsten Menschen der Welt ist nach Kritik an der chinesischen Regierung plötzlich spurlos verschwunden.

Leo Stempfl
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Jack Ma im Jahr 2018
Jack Ma im Jahr 2018
EPA-EFE

Jack Ma ist Gründer des chinesischen Amazon-Pendants namens "Alibaba". Damit wurde er nicht nur zum reichsten Mann Chinas sondern auch einer der 15 Reichsten der ganzen Welt. Doch nun fehlt von ihm jede Spur.

Mittlerweile seit Ende Oktober gab er kein Lebenszeichen mehr von sich, wie "Bild" berichtet. In der firmeneigenen Show "Africa's Business Heroes" wurde der 56-Jährige still und heimlich ersetzt, obwohl er auf Twitter kurz zuvor noch schrieb, wie sehr er sich auf das Finale freue.

Präsident stoppt Börsengang

Medien vermuteten schnell eine gängige Praxis der chinesischen Regierung hinter dem plötzlichen Verschwinden. Denn im Rahmen eines herbstlichen Finanzforums in Shanghai äußerte der Unternehmer schwere Kritik an der Regierung: "Das chinesische Finanzsystem hat kein System."

"Gute Innovation hat keine Angst vor Regulierung, aber sie hat Angst vor veralteten Vorschriften."

Präsident Xi Jinping stoppte daraufhin höchstpersönlich den anstehenden Börsengang von Alibaba, welcher mit 34,5 Mrd. USD der bisher größte der Geschichte gewesen wäre.

Erst wenige Monate zuvor wurde der Unternehmer Ren Zhiqiang zu 18 Jahren Haft verurteilt, nachdem auf Kritik an Xis Umgang mit der Corona-Krise plötzlich umfassende Korruptionsdelikte ans Licht kamen und gestanden wurden.