Musik

"I am from Austria" bei Corona-Demo - das sagt Fendrich

Der Austropop-Star liefert mit "I am from Austria" ungewollt den Soundtrack zu zahlreichen Corona-Demos. Jetzt spricht Reinhard Fendrich Klartext.

Jochen Dobnik
Teilen
<strong>Reinhard Fendrich</strong> ist "not amused" über die Verwendung seiner Austropop-Hymne "I am from Austria" bei den Corona-Demos
Reinhard Fendrich ist "not amused" über die Verwendung seiner Austropop-Hymne "I am from Austria" bei den Corona-Demos
HERBERT PFARRHOFER / APA / picturedesk.com

Mehrere Festnahmen und mehr als 1.600 Anzeigen setzte es am Demo-Samstag in Wien. Tausende Demonstranten zogen mit rot-weiß-roten Fahnen durch die City, aus Lautsprechern tönte vielerorts "I am from Austria" durch die Straßen - zum Missfallen von Texter und Musiker Reinhard Fendrich.

"Liegt nicht in meiner Macht, dies zu verhindern"

Bei den Demonstrationen sei zu beobachten gewesen, dass amtsbekannte Rechtsextremisten, Hooligans und Holocaust-Leugner die Demonstrationen als Plattform nutzten, um ihre Hassbotschaften zu streuen, erklärte Innenminister Karl Nehammer am Sonntag. Genau jene Gruppierungen, denen sich Fendrich in seinen Texten seit Jahrzehnten entgegen stellt.

"Es ist nicht das erste Mal, dass mein Lied 'I am from Austria' sinnentfremdet verwendet wird. Es steht leider nicht in meiner Macht, dies zu verhindern", erklärt der 66-Jährige in einer Stellungnahme gegenüber ORF-"Wien heute". Und weiter:

"Ich kann nur immer wieder betonen, dass ich mich auf das Schärfste von jeglichem rechtsextremen und nationalistischen Gedankengut distanziere" - Fendrich

"Dass diese Pandemie unsere Demokratie auf eine harte Probe stellt, steht außer Zweifel. Ich hoffe, inständig, dass sie diese Probe bestehen wird", so Fendrich.

Auch der deutsche Musiker Marius Müller-Westernhagen kämpft dagegen an, dass seine Hymne "Freiheit" bei Anti-Corona-Demos missbräuchlich verwendet wird - doch vergebens.