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Rekord aberkannt – jetzt schießt Messner gegen Experten

Weil er 65 Meter vor dem Gipfel umgekehrt sein soll, wurde Reinhold Messner einer seiner Rekorde aberkannt. Zuerst reagierte er noch gelassen ...

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Bergsteigerlegende Reinhold Messner – kürzlich wurde ihm ein Rekord aberkannt.
Bergsteigerlegende Reinhold Messner – kürzlich wurde ihm ein Rekord aberkannt.
IMAGO/Bernd Alfanz

Bergsteigerlegende Reinhold Messner hat alle 14 Achttausender der Welt bestiegen. Doch auf dem Gipfel des Annapurna war er nur fast: 65 Meter vor dem höchsten Punkt des Berges kehrten er und sein Gefährte Hans Kammerlander um. Nun wurde Messner sein Erfolg vom Guinness-Buch der Rekorde genau deswegen aberkannt. Reinhold Messner reagierte vorerst gelassen auf die Neuigkeiten:

"Letztes Statement zu Rekorden im Alpinismus! Es gibt keine! Und es wird auch niemals welche geben im traditionellen Alpinismus! Ich respektiere jeden Alpinisten, der seine Erfahrungen an den großen Wänden dieser Welt macht", schrieb die Bergsteigerlegende auf Instagram.

Jurgalski will Messner anzeigen

Die Aberkennung seiner Rekorde hat der Lörracher Himalaya-Experte Eberhard Jurgalski öffentlich gemacht. Und Messner hat nun heftige Kritik an Jurgalski geäußert. Dieser wiederum kündigte nun an, den Bergsteiger anzeigen zu wollen. Nun berichtet Jurgalski in der "Kronen Zeitung" von starken Gegenwind in Form eines Shitstorms. "Im gesamten deutschsprachigen Raum habe ich keine Freunde mehr, weil ich scheinbar Gotteslästerung begangen habe."

In einem Interview mit dem "Tages-Anzeiger" sagt Jurgalski, dass er die Rekorde von Messner nicht aberkannt habe, sondern nur eingeordnet. "Wir haben weder Messner noch sonst jemandem Rekorde aberkannt, wir haben sie nur eingeordnet. Das ist alles. Wir haben darüber mindestens zwei bis drei Jahre diskutiert."

 VIDEO – Messner selbst zur Aberkennung des Weltrekords:

Messner bricht Kontakt ab

Auf die Frage, ob Jurgalski in Kontakt mit Bergsteigern wie Messner sei, antwortet er: "Der Kollege, der den Fehler bei der Annapurna rausgefunden hat, hat mit Messner korrespondiert. Und just in dem Moment, in dem er ihm mitgeteilt hat, dass man vom richtigen Gipfel das Basislager nicht sehen kann, hat Messner den Kontakt abgebrochen."

Zum Abschluss des Gesprächs mit dem "Tages-Anzeiger" sagt Jurgalski auf die Frage, ob es das alles wert war: "Ganz ehrlich, wenn ich früher gewusst hätte, was da auf mich zukommt, hätte ich mir irgendwann ein anderes Hobby gesucht. Es ist sehr zermürbend, wenn ein Mediengigant wie Messner mich beschimpft, ohne Konsequenzen." Er werde alles tun, damit publik werde, dass er nicht der Teufel sei, der das schöne Spiel der früheren Bergsteiger zerstöre.

Dieses Bild postete Messner auf Instagram, nur um es wenig später wieder zu löschen.
Dieses Bild postete Messner auf Instagram, nur um es wenig später wieder zu löschen.
Screenshots Instagram

Messner reagiert auf Instagram

In seinem neusten Post auf Instagram (Mittwoch ca. 17 Uhr) schießt Messner erneut gegen Jurgalski. Er schreibt: "Spannend, dass E. Jurgalski Chefberater beim Guinnessbuch der Rekorde ist!" Mittlerweile hat Messner den Post wieder gelöscht. Das letzte Wort in diesem Streit ist wohl noch lange nicht gesprochen.

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    Am Set von "Still Alive" (Credit: Reinhold Messner)
    Am Set von "Still Alive" (Credit: Reinhold Messner)
    (Bild: kein Anbieter/Verleih)