Österreich

Rekord an Vorsorge-Muffeln

Heute Redaktion
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In Niederösterreich wird im Vergleich zu anderen Bundesländern am wenigsten auf die Gesundheit geachtet. Die Zahlen der Gebietskrankenkasse sprechen eine deutliche Sprache: Im Jahr 2007 ließen sich nur 78.226 Versicherte bei einer Basis-Untersuchung durchchecken. Die Folge davon: Viele Erkrankungen werden zu spät erkannt.

Laut Statistik gehen die Niederösterreicher ganz besonders nachlässig mit ihrer Gesundheit um. Von den mehr als eineinhalb Millionen Einwohnern waren laut aktuellen Zahlen nur 78.226 bei der Vorsorge-Untersuchung. SP-Landesrätin Karin Scheele führt das auf große Unterschiede in den Systemen zurück: Niederösterreicher sind nicht schlechter oder schlampiger als andere. Allerdings werden viele Einzelleistungen, wie etwa eine gynäkologische Untersuchung oder Ähnliches nicht in der Statistik erfasst, obwohl diese natürlich ebenso eine Vorsorge-Untersuchung darstellen. Scheele appelliert an die Eigenverantwortung der Menschen und wirbt mit zahlreichen Projekten für eine noch stärkere Bewusstseinsbildung.
Der Obmann der niederösterreichischen Gebietskrankenkasse weiß, dass Vorsorgeuntersuchungen generell noch zu wenig in Anspruch genommen werden. Wir bemühen uns wirklich, dass sich das ändert. Aber wir können die Leute ja nicht dazu zwingen, so Gerhard Hutter. Dass die Niederösterreicher weniger auf ihre Gesundheit achten, als die Bürger in den anderen Bundesländern, glaubt er nicht: Die Statistik zeigt nicht immer das wahre Bild. Wir haben auch 120 Firmen, in denen der Betriebsarzt die Vorsorge-Untersuchung durchführt. Diese scheinen allerdings genauso wenig auf wie regelmäßige Einzelbesuche beim Arzt.