Hochspannung am Dienstag im Dorotheum-Auktionssaal: Als Nummer 3 wird das Highlight des Auktionsabends mit moderner Kunst, Egon Schieles "Kauernder Rückenakt" aus 1917, ausgerufen. Nach intensiven Bietergefechten blieb am Ende ein Interessent am Telefon siegreich und sicherte sich das Werk für 3,23 Millionen Euro.
Die Papierarbeit aus Schieles vorletztem Lebensjahr markiert eine neue, intensive Schaffensphase des Künstlers. Der Fokus lag in dieser Zeit weniger auf der expressionistischen Zerrissenheit früherer Jahre als vielmehr auf dem Körper als formalem Phänomen. Diese museale Arbeit wurde restituiert, sie befand sich einst in der bedeutenden Sammlung August und Serena Lederer, heißt es in einer Aussendung des Dorotheums.
Der Zuschlag für das Schiele-Bild lag bei 2,7 Millionen Euro – dazu kommt aber noch das sogenannte Aufgeld. Der Schätzwert für die sogenannte Gouache lag eigentlich bei 1,8 bis 2,5 Millionen.
Auch andere Künstler erzielten mit ihren Werken hohe Preise, wie der ORF berichtet. So wechselte De Chiricos "Due Cavalli" für 825.000 Euro den Besitzer, ein Werk von Marc Chagall brachte 598.000 Euro und Alfons Waldes "Maukalm" ging für 508.500 Euro an einen neuen Eigentümer.
Bei der Auktion kamen außerdem einige Zeichnungen von Gustav Klimt unter den Hammer, die Zuschläge bewegten sich hier zwischen 75.000 und 100.000 Euro. Mit einem Auktionsumsatz von über zehn Millionen Euro erreichte das Dorotheum nach eigenen Angaben das beste Moderne-Ergebnis seiner Geschichte.