Politik

Rendi warnt vor "importierten Infektionen" aus dem

Sebastian Kurz sorgte mit seinem Sager von im Sommer ins Land geschleppten Infektionen für Aufsehen. SP-Chefin Rendi-Wagner warnt vor Wiederholung.

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SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner während einer Pressekonferenz der SPÖ am 1. Dezember 2020 in Wien
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner während einer Pressekonferenz der SPÖ am 1. Dezember 2020 in Wien
picturedesk.com/Roland Schlager

"Aus medizinischer Sicht ist die tägliche Fallzahl immer noch eine sehr hohe, allerdings wissen wir, dass die Effekte des harten Lockdowns, der noch bis nächste Woche läuft, auch darüber hinaus wirken werden", erklärt die Bundesparteivorsitzende der SPÖ gleich zu Beginn des Interviews. "Die Hoffnung der Experten ist da, dass es noch zu einer wirklich großen Senkung der Fallzahlen in den nächsten Tagen und in der nächsten Woche kommen wird."

Angesichts dessen sei es umso wichtiger, "dass die Lockerungsschritte nächste Woche nicht überhapps passieren, nicht unkontrolliert, sondern behutsam, schrittweise und eben vorsichtig", so Rendi-Wagner weiter. Wichtig sei es aber auch, dass es zur Öffnung des Handels Begleitmaßnahmen gebe.

 "Da soll es strenge Sicherheitskonzepte und Begleitmaßnahmen geben, wie etwa eine strenge Maskenpflicht und natürlich auch strenge Abstandsregeln, die auch kontrolliert werden", um das Infektionsrisiko in den Geschäften so niedrig wie möglich zu halten.

Was passieren würde, wenn sofort nach dem Lockdown eine komplette Öffnung erfolgt: "In kürzester Zeit, in wenigen Wochen hätten wir einen sehr raschen Anstieg der Fälle zu verzeichnen. Das darf nicht passieren." Das gemeinsame Ziel müsse sein, in den nächsten Monaten, die Fallzahlen auf einem niedrigen Niveau zu stabilisieren, um einen dritten Lockdown zu verhindern.

Dass die Pflichtschulen nach dem Lockdown wieder zum Präsenzunterricht zurückkehren empfindet Rendi-Wagner grundsätzlich als gut. Sie hatte dies bereits seit Längerem eingefordert. Doch auch in den Schulen brauche es klare und strenge Sicherheitskonzepte und Hygieneregeln, so die SPÖ-Chefin weiter: "Eines ist klar: da ist die Bundesregierung gefordert. Da dürfen die Schulen, Direktoren und Lehrer nicht alleine gelassen werden. Die Schule muss zu einem sicheren Ort gemacht werden."

"Menschenmassen müssen verhindert werden"

Der Öffnung des Handel, der direkt vor dem traditionell stärksten Einkaufstag des Jahres wieder aufsperren wird, steht die Sozialdemokratin positiv gegenüber. In Hinblick auf den erwarteten Ansturm auf die Geschäfte mahnt Rendi-Wagner aber: "Menschenmassen müssen hier klar verhindert werden."

"Wir sollten alle daran denken, das es nicht nur den 8. Dezember als Einkaufstag gibt, und nicht nur die Einkaufssamstage, sondern auch viele andere Tage. Wir sollten das verteilen und nicht alle geballt am selben Tag gehen. Jetzt ist nicht die Zeit für Kaufrausch und Hüttengaudi", wiederholt sie ihre Ansage vom 1. Dezember. "Zum Glück" sei die Sperre der Gastronomie und Hotellerie noch nicht gelockert worden: "Das halte ich für richtig und notwendig."

Verschärfung der Einreisebestimmungen

Sie selbst habe schon vor einer Woche konstatiert, dass es strenge Einreisekontrollen für die Zeit nach dem Lockdown brauche. "Ich hätte das schon vor Monaten sinnvoll und richtig gefunden. Das habe ich im Sommer sehr vermisst", so Rendi-Wagner und setzt in ungewohntem Jargon nach:

 "Jetzt ist es umso wichtiger, dass es nicht zu unkontrollierten Infektionsimporten aus dem Ausland nach Österreich kommt."

Auch Kanzler warnte

Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte die Thematik bei einer Pressekonferenz am Mittwoch angesprochen – und Kritik geerntet: "Wir hatten im Sommer sehr sehr niedrige Ansteckungszahlen nach dem Lockdown und haben dann durch Reiserückkehrer, und insbesondere auch durch Menschen, die in ihren Herkunftsländern den Sommer verbracht haben, uns Ansteckungen wieder ins Land hereingeschleppt."

Können wir mit all den neuen Maßnahmen einen dritten Lockdown verhindern? "Klar ist, wir dürfen niemals w.o. geben. Wir müssen immer optimistisch an die Sache rangehen. Ich denke, wenn wir uns jetzt alle gut dran halten, auch die Regeln hier jetzt gut einhalten und die Bundesregierung die notwendigen Sicherheitskonzepte und Begleitmaßnahmen für diesen Öffnungsprozess auch umsetzen, [...] und das nicht nur leere Versprechungen sind [...], dann bin ich optimistisch, dass wir gemeinsam sicher durch die nächsten Monate kommen."

 Das gesamte Interview mit SPÖ-Bundesparteivorsitzender Pamela Rendi-Wagner siehst du im Video oben.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com