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Resident Evil Revelations im Test: Flüssiger Horror

Am Nintendo 3DS gruselte es mit Capcoms Revelations bereits 2012, später im Remake auch auf PC, PS3 und Xbox 360. Nun ist die PS4 und Xbox One dran.

Heute Redaktion
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Die Überarbeitungen im neuen Resident Evil Revelations sind nicht nur oberflächlicher Natur. Klar, die Grafik wurde aufpoliert (kann aber bei weitem nicht mit der von Resident Evil 7 mithalten) und das Game läuft auf der neuen Konsolengeneration überaus flüssig. Aber dem Spiel wurde auch mit den DLC-Inhalten und einer neuen Karte für den Raubzug-Modus versehen. Ebenso wurde die etwas irritierende Steuerung des Originals überarbeitet.

Die Story ist im Vergleich mit dem 2012er-Titel gleich geblieben und zwischen den Teilen 4 und 5 der Spielereihe angesetzt. Die Handlung dreht sich um die bekannten Resi-Charaktere Jill Valentine und Chris Redfield. Neben einer Rückblende auf die Ereignisse bei dem Bioangriff auf Terragrigia spielt sich das Geschehen auf dem Kreuzfahrtschiff SS Queen Zenobia. Dort soll Valentine mit ihrem Partner Parker Luciani nach dem vermissten Redfield und dessen Gehilfin Jessica Sherawat suchen. Schon das Original wartete mit spannenden Plot-Twists und überraschenden Zusammenhängen auf.

Der Spieler übernimmt im Laufe des Games, das in Episoden abgehandelt wird, die Rolle von Valentine, schlüpft aber auch immer wieder in die von Redfield. Das macht in der neuen Version umso mehr Spaß, denn die Steuerung präsentiert sich nun nicht mehr so behäbig, wie es zuvor der Fall war. Die Figuren reagieren blitzartig auf Bewegungen und das Ausweichen per Button-Druck funktioniert äußerst präzise. Gute Arbeit von Capcom, so macht das Gameplay Spaß.

Technisch hochwertig

Auch sonst gibt es technisch beim Remaster wenig auszusetzen. In HD-Auflösung läuft das Spiel mit 60 Frames pro Sekunde stabil und extrem flüssig, Grafikfehler sind keine zu erkennen. Schade ist, dass gerade einige Umgebungen und Feinde trotzdem etwas veraltet dargestellt werden. Gerade bei den Figuren wie Valentine oder Redfield ist das nicht der Fall, sie wurden äußerst detailliert umgesetzt, was man gerne auch im Rest des Spiels gesehen hätte. Aber: Insgesamt hat die Grafik ihren eigenen Horror-Charme, der zwar nicht an Resi 7 herankommt, dennoch optisch in Ordnung ist.

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Das Setting von Revelations war sowieso von Anfang an genial gewählt. Die dunklen Gänge und bedrückenden Räume des Kreuzfahrtschiffs lassen Platzangst aufkommen und hinter jeder Ecke erwartet man den nächsten Horror. Dass dieser nicht übermäßig eintritt, ist die Stärke von Resident Evil Revelations. Statt Gegnermassen und Action wie in Teil 5 und 6 orientiert sich Revelations an früheren Spielen der Reihe. Heißt: Klasse statt Masse, Gegner treten nicht in Scharen, sondern als furchtbare Einzelmonster auf und dienen nicht als Kanonenfutter, sondern schrecken den Spieler.

Beliebtes Upgrade-System

Was Capcom grafisch geschafft hat, hat man zum Teil leider bei der Sprachausgabe verabsäumt. Die deutsche Übersetzung will nicht so recht zünden, statt emotionaler Dialoge bekommt man irgendwie gelangweilt klingende Reden serviert. Allerdings kann man sich einfach dadurch behelfen, dass man sich deutsche Untertitel einblenden lässt und die Sprachausgabe auf Englisch stellt. Dann gibt es auch das tolle Gänsehaut-Feeling, das die Sprecher in vielen der Resident-Evil-Spielen auszeichnet.

Zu den Stärken des Spiels zählen wiederum die Levels, die fordernden und gruselnden Bosskämpfe, das zwar simple aber gut funktionierende Inventar-System und die Upgrades. Gemischte Gefühle kommen allerdings beim Genesis-Scanner auf, mit dem nach versteckten Gegenständen gesucht werden kann. Einerseits ist er eine gelungene Abwechslung zum bekannten Gameplay, andererseits hat man wenig Lust, ständig Gegner oder die Umgebung zu analysieren. Wie bereits in andere Resi-Titeln kann man allerdings die Kanonen wieder aufrüsten - und das nicht zu knapp, was wiederum richtig Spaß macht.

Neues auch für Veteranen

Auch an Resident-Evil-Veteranen hat Capcom gedacht und den neuen Schwierigkeitsgrad "Höllisch" eingeführt, der die Profis fordert. In puncto Mehrwert bietet Revelations zudem den Raubzug-Modus neben der Kampagne. In diesen kann man sich mit verrückten Outfits auch online mit Kollegen stürzen und den stärker werdenden Gegnern den Gar ausmachen. Die neue Karte namens "The Ghost Ship: Chaos" liefert dabei sogar eine neue Umgebung sowie frische Waffen und Upgrades.

Das Remake des fünf Fahre alten Horror-Titels ist Capcom gut gelungen. Die Neuerungen neben der Grafik durch die Raubzug-Karte, die freischaltbaren DLCs und den neuen Schwierigkeitsgrad ist wzar nicht allzu groß. Aber besonders bei den Charakter-Darstellungen hat man sich Mühe gegeben und mit dem Remaster bekommt man einen der besten Resident-Evil-Titel überhaupt nun zu einem überaus fairen Preis (um 25 Euro oder sogar darunter) für die aktuelle Konsolen-Generation. Der vermittelte Horror, die knackigen Bosskämpfe und das Besinnen auf die Survival-Wurzeln sorgen zudem für einen hohen Wiederspielwert. (rfi)