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"Resident Evil Village" wird auf PSVR2 noch intensiver

Capcoms "Resident Evil Village" hat mit dem Start der PlayStation VR2 ein neues Update bekommen. Dieses hat noch Macken, ist aber ein Muss für Fans.

Rene Findenig
"Resident Evil Village" hat ein kostenloses Update für die PlayStation VR2 bekommen. Nicht alle Umgebungen zeigen sich optisch so schön wie diese.
"Resident Evil Village" hat ein kostenloses Update für die PlayStation VR2 bekommen. Nicht alle Umgebungen zeigen sich optisch so schön wie diese.
Capcom

Der "Resident Evil Village VR Mode" ist da und macht das 2021 erschienene Horror-Abenteuer nun auch auf der PlayStation VR2 spielbar. Das Update bekommen alle Besitzer des Games als kostenlosen Download auf der PlayStation 5 bereitgestellt, Neulinge können sich zudem eine Demo aus dem PlayStation Store laden. Wie bereits das VR-Update für die erste PlayStation-VR-Brille macht die virtuelle Realität das Spiel noch gruseliger. Das Fantasy-angehauchte Setting von "Village" spielt sich in VR aber dennoch etwas zahmer als noch der schockierende Familien-Wahnsinn auf dem siebenten Teil.

In Teil 8 ist nun die gesamte Kampagne, die Protagonist Ethan Winters bei der Rettung seiner Tochter Rose begleitet, in VR erlebbar. Außerdem sind noch die Modi "VR-Tutorial" und "Schießstand" spielbar. Das Tutorial zeigt dabei die Einsatzgebiete der VR-Technologie vom Bewegen über das Nachladen bis hin zum Kämpfen. Der Schießstand wiederum ist genau das, was der Name aussagt: In einem Raum kann auf mehr oder weniger statische Ziele geballert und das eigene Zielvermögen verbessert werden. Obwohl die Technik streckenweise bewundernswert ist, ist der grafische Eindruck nicht überwältigend.

Die Grafik ist nicht die große Stärke des Updates

Die Umgebungen fallen in der PSVR2-Version abseits des großen Ganzen recht nüchtern aus. Betrachtet man etwa das Schloss Dimitrescu von innen, staunt man anfangs über opulente Kronleuchter, detaillierteste Muster im Marmorboden und mit feinsten Symbolen verzierte Tapeten. Sieht man sich aber Objekte wie den Handlauf einer Treppe oder Kerzenleuchter aus der Nähe an, gehen die Details verloren, die Texturen verwaschen – und manchmal wirkt es, als ob einfach 2D-Objekte in die virtuelle 3D-Welt geklebt wurden. Viel kaschiert das Spiel dabei mit der deutlichen Abdunkelung vormals heller Areale.

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    Der "Resident Evil Village VR Mode" ist da und macht das 2021 erschienene Horror-Abenteuer nun auch auf der PlayStation VR2 spielbar. Das Update bekommen alle ...
    Der "Resident Evil Village VR Mode" ist da und macht das 2021 erschienene Horror-Abenteuer nun auch auf der PlayStation VR2 spielbar. Das Update bekommen alle ...
    Capcom

    Auch zu einigen Clipping- und Perspektiven-Fehlern kommt es. Mit unseren im Spiel sichtbaren Armen, die wir über die Sense-Controller steuern, greifen wir gerne auch mal durch Wände oder attackierende Monster – und bei Stürzen (oder gar Sprüngen und Laufpassagen in Zwischensequenzen) geht die Kamera auch schon mal auf Irrfahrt. 4K-HDR-Displays und Eye-Tracking-Technologie der neuen PlayStation VR2 hätte man da durchaus besser optisch ausreizen können. Doch bei all dem Jammern spielt sich "Resident Evil Village" auch im VR-Modus atemberaubend, denn das Gameplay ist deutlich stärker.

    Der Sound und das Gameplay sind dagegen top

    Bemerkenswert ist, wie gut das Spiel seine Audio-Effekte über den 3D-Sound rüberbringt. Verfolgen uns die Vampir-Schwestern durch das Schloss, können wir ihre Schritte standortgenau hinter und neben uns ausmachen, ächzt ein Wesen im Gestrüpp rund um das titelgebende Dorf, stellen sich einem die Nackenhaare vor Schreck auf. Weit natürlich als mit dem Gamepad fühlt es sich auch an, die Hände des Protagonisten mit den beiden neuen Sense-Controllern zu lenken. Die reelle Wiedergabe der Bewegungen der eigenen Hände im Spiel paart sich mit intuitiven Aktionen, die der Spieler ausführen kann.

    So müssen Spieler nicht mehr auf Tasten herumdrücken, um ein attackierendes Monster abzuwehren, sondern müssen einfach die Hände in die Höhe heben. Alleine aus Schreck bei Jumpscares macht man das sowieso des Öfteren automatisch. Die eigenen Waffen nachgeladen werden ebenso mit natürlichen Bewegungen und die Umgebung darf man nun auch erkunden, indem man die Spielkarte als anfassbares, virtuelles Papier hochhebt und herumläuft. Wem Bewegungen zu viel sind, kann sich einige Komfortfunktionen etwa beim Nachladen dazuschalten. Das lässt Anfänger das Game genießen.

    "Resident Evil Village" wird auf PSVR2 noch intensiver

    Der Mix aus Jumpscares, atmosphärisch-gruseligen Erkundungstouren und packenden Gefechten überzeugt, da können auch einige grafische Mankos nichts daran ändern. Beim Update selbst ist übrigens Vorsicht angesagt, denn der Download-Prozess fällt etwas umständlich aus. Zwar aktualisiert sich das Game per automatischen Update auf die neueste Version für PS5/PSVR2, allerdings bekommt man beim Start plötzlich den Hinweis eingeblendet, dass ein Spielen mit Sense-Controllern nicht unterstützt wird. Was das Spiel einem nicht sagt: Es gibt im PlayStation Store noch ein eigenes Update, das manuell gesucht und heruntergeladen werden muss, damit der Sense-Support klappt.

    Ein Manko ist allerdings das Einsammeln von Items und das Inventar-Management, denn anders als das manuelle Nachladen von Waffen geht es beinahe schon so klassisch wie in der Standard-Konsolenversion zu. Dennoch: "Resident Evil Village" wird auf PSVR2 noch intensiver, ist aber sicherlich nichts für schwache Nerven. Stürzen Werwölfe auf euch zu oder erhebt sich Lady Dimitrescu in ihrer vollen Größe, dann kann dem VR-Spieler schon mal der Schreck packen. Per VR fühlt man sich viel näher am Geschehen dran, das wird auch durch eine nicht allzu überwältigende Grafik nicht entschärft. Angsthasen werden da wohl eher bei der TV-Ansicht bleiben.