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Studie: 4 Prozent aller Retouren landet im Müll

Ein neuer Gesetzesentwurf soll in Deutschland Unternehmen - insbesondere Online-Händler - zu nachhaltigerem Handeln anregen.

Heute Redaktion
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Online-Shopping ist leider nur für den Käufer bequem. Der dahinter stehende logistische Aufwand ist personell und ökologisch bedenklich.

Eine Studie der Universität Bamberg fasste zu diesem Zweck die Lage in Deutschland zusammen und kam zum Schluss, dass 280 Millionen Pakete mit 490 Millionen Artikeln retourniert würden. Seit 2019 gibt es aus diesem Grund verschärfte Kontrollen die Entsorgung von Retour-Waren betreffend.

Neuer Gesetzesentwurf soll mehr Transparenz schaffen

Nicht alle Artikel können wieder in den Weiterverkauf gelangen. Deswegen werden sie häufig entsorgt. Das betrifft ganze vier Prozent der zurückgeschickten Artikel. Eine Verschwendung, die mehr Übersicht und Strategieentwicklung bedarf, wie es ein neuer Gesetzesentwurf nun erzielen möchte.

Sämtliche Angaben von Herstellern basieren auf Freiwilligkeit und können nicht nachgeprüft werden. Zur Überproduktion fehlen bislang genaue Daten. Dazu wird dort ein Entwurf zur Änderung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes beschlossen. Dieser soll dafür sorgen, Waren benutzbar zu halten.

Handel soll zu mehr Verantwortung angeregt werden

Der Handel soll insgesamt mehr Verantwortung für einen ressourcenschonenderen Umgang mit Waren übernehmen. Wegwerfen ist in vielen Fällen günstiger für ein Unternehmen als die Waren wieder zum Verkauf anzubieten. Auch andere Branchen, wie die Tabakindustrie, sollen davon betroffen sein und sich an den jeweils anfallenden Reinigungskosten (etwa durch Zigarettenstummel) beteiligen.

Außerdem müssten sich die Hersteller dazu verpflichten, umweltschonende Recycling-Materialien für ihre Verpackungen zu verwenden und den Verkauf einer Retoure als B-Ware forcieren.

Die Angaben von Amazon und Zalando

Amazon gibt an, die überwiegende Menge der Artikel wieder als Neuware verkaufen zu können, wenn sie sich in einem unbenutzten, also neuwertigem Zustand befinden. Bei gutem Zustand gibt es noch die Möglichkeit, dass sie unter den Amazon-Warehouse-Deals landen. Andere werden repariert und erneuert und kommen dann in das Amazon-Renewed-Programm. Sonst gibt es noch Restpostenhändler, ein Auktionshaus und eine Spendenplattform.

Zalando gibt an, dass 97 Prozent der retournierten Artikel in einwandfreiem Zustand zurückgeschickt würden und wieder verkauft werden könnten. Wenn nur mehr wenige Artikel verfügbar sind oder die Mode aus einer Vorsaison ist, kommt sie zu Zalando Lounge oder einem stationären Outlet.

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