Österreich

CO-Warngerät rettet kollabierte Duscherin

Sie sind klein, im Ernstfall laut und können Leben retten. Etwa das von Mercija A. (32). Beim Duschen wurde ihr schwindlig, sie kollabierte.

Heute Redaktion
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Seit zehn Jahren gehören CO-Melder zur fixen Grundausstattung der Berufsrettung Wien. Die kleinen CO-Warngerate sind auf jedem Rettungsrucksack montiert. Taglich werden rund 450 Messungen in der Stadt durchgefuhrt. Das Leben von Mercija A. konnte als eines von vielen dadurch gerettet werden.

Am 25. Juli 2019 wurden die Berufsrettung wegen eines Notfalls in der Triester Straße (Favoriten) gerufen. Patientin Mercija A. (32) erinnert sich: "Ich war zwischen zehn und fünfzehn Minuten duschen, in der Wohnung lief gleichzeitig ein mobiles Klimagerat. Als ich das Wasser abgedreht habe, war mir schwindlig, mir wurde schwarz vor Augen und die Kraft hat mich verlassen".

"CO-Warngerät hat sofort ausgelöst"

Ihre beiden Sohne (8 und 9) bemerkten, dass ihre Mutter nicht mehr aus dem Bad kommt. Mercijas Ehemann reagierte rasch und wählte den Rettungsnotruf 144. Als das Rettungsteam die Wohnung betrat, hat das CO-Warngerat sofort ausgelost. "Wir haben die Familie sofort rausgeschickt und die bewusstlose Mutter so schnell wie moglich aus der Badewanne geholt und aus der Wohnung getragen", erzahlt Notfallsanitater Roman K. "Bei so einer hohen CO-Konzentration ist jede Sekunde langer in dieser Umgebung eine Gefahr." Das Rettungsteam versorgte die Patientin notfallmedizinisch, ein weiteres Team kummerte sich um ihren Ehemann (38) und die beiden Sohne.

CO ist ein unsichtbares und geruchloses Gas, welches die Atemwege nicht reizt und so in der Regel unbemerkt bleibt. Auf Englisch wird Kohlenmonoxid als silent killer bezeichnet.[6]

Kohlenmonoxidvergiftungen sind besonders tückisch, da nicht nur das Gas vom Menschen nicht wahrgenommen werden kann, sondern auch die Symptome so vielgestaltig sind, dass erste Anzeichen häufig nicht als Vergiftung wahrgenommen und die Ursache daher zunächst nicht abgestellt wird.

Die Berufsrettung Wien rät daher, in der Nähe von Kaminen oder Gasthermen ein CO-Warngerät anzubringen. Sollten bereits Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel und/oder Übelkeit auftreten, sollte die Wohnung so rasch als möglich verlassen werden. Erst von außen werden dann Feuerwehr (122) und Rettung (144) verständigt.

Von Mitarbeiter-Initiative zum fixen Ausrüstungsbestandteil



Die Idee, immer ein CO-Warngerät im Einsatz dabei zu haben, geht auf eine Initiative von Mitarbeitern der Berufsrettung Wien zurück. "Das war ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit fur die Einsatzkrafte und fur die Wiener Bevolkerung", betont der Leiter der Berufsrettung Wien Rainer Gottwald.

Die Gerate warnen mit zwei unterschiedlichen Alarmtonen vor erhohter und lebensbedrohlicher CO- Konzentration in der Umgebungsluft. Je nach Gefahrlichkeit der Konzentration richtet sich dann die weitere Vorgehensweise in der Versorgung. Mittlerweile sind nicht nur die Einsatzfahrzeuge der Berufsrettung Wien, sondern auch aller privaten Rettungs- und Krankentransportorganisationen, mit CO-Warngeraten ausgestattet.