Szene

Richard Lugner droht nun endgültiges Opernball-Aus

Heute Redaktion
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Bogdan Roscic, neuer Direktor der Wiener Staatsoper stellt sein Premieren-Feuerwerk für das Haus am Ring vor. Auch beim Opernball gibt es Neuerungen – zum Missfallen Richard Lugners.

Der neue Staatsopern-Direktor Bogdan Roscic präsentiert Sonntagabend – wie berichtet – auf ORF III (los geht's um 21.30 Uhr) sein Programm für die kommende Opernsaison. Diese soll am 7. September mit "Die Entführung aus dem Serail" beginnen. Mit Anna Netrebko, Elina Garanca, Jonas Kaufmann und Juan Diego Flórez werden unter Roscic die größten Stars der Klassikwelt auftreten – und dies zu günstigeren Tarifen als zuletzt.

Zehn Premieren geplant

Klassikfans sollen wegen "Carmen", "La Traviata", "Parsifal", "Faust" und aufgrund des verjüngten Konzepts des aus Paris geholten Musikdirektors Philippe Jordan in die Oper strömen. Ebendort gibt es einmal im Jahr auch beim Ball der Bälle einen regelrechten Promi-Auflauf. In einem Interview mit der "Kronen Zeitung" sprach Bogdan Roscic (56) auch über seine Ideen den Opernball betreffend: "Eigentlich will ich dazu erst im Mai eine Pressekonferenz geben", sagt Roscic. Lässt sich dann aber Folgendes dennoch entlocken: "Der Ball ist etwas ganz Zentrales für die Oper und nicht nur einfach irgendein Abend im Jahr. Wir erreichen da im Fernsehen ein ungeahntes Publikum; so wie normalerweise nur bei einer Regierungskrise."

Definitiv keine Großbauer-Nachfolgerin

Opernball-Organisatorin Maria Großbauer, mit der etwa prominente Besucher wie Richard Lugner oder Christian Mucha stets auf Kriegsfuß stand, bekommt keine Nachfolgerin, zumindest nicht in der gewohnten Form: "Ich glaube, dass es Zeit ist, mit der Idee einer 'Ballmutti' abzuschließen. Ich denke eher an ein Komitee, bei dem auch unser neuer Freundeskreis repräsentiert sein wird", umreißt Roscic seine Ideen.

Bekommt Lugner keine Karte mehr?

Auch Richard Lugners großer Show mit einem Mietgast könnte unter dem neuen Opernchef der Vergangenheit angehören, den "Mörtel" droht nach dem Wirrwarr um seine Ballgäste im heurigen Jahr neues Ungemach: "Der 'Bild'-Leser soll nicht länger glauben, dass der Opernball eine von ihm veranstaltete Show mit gemieteten Gästen ist. Wir haben eine sehr lange Warteliste und wollen künftig jenen ein Vorkaufsrecht zugestehen, die uns das ganze Jahr über unterstützen. Auch im Bereich der Jugendförderung", sagte Bogdan Roscic der "Krone". Tanzen werde der neue Hausherr dem Bericht zufolge nicht: "Ich bin leidenschaftlicher Nichttänzer und eher ein Logen-Grantler", scherzte er.