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Richterin nach wilden Sex-Orgien im Gericht gefeuert

Die Büroräume von Familienrichterin Dawn Gentry glichen einem Sündenpfuhl. Sex, Freunderlwirtschaft und Korruption standen an der Tagesordnung.

Roman Palman
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Richterin Dawn Gentry flankiert von Polizisten im Februar 2018.
Richterin Dawn Gentry flankiert von Polizisten im Februar 2018.
Screenshot Facebook/Erlanger Police Department

Seit 2016 war die 39-jährige Juristin als Familienrichterin in Kenton County tätig – jetzt wurde sie gefeuert. Eine Untersuchungskommission des US-Staats Kentucky hat Dawn Gentry in zehn von zwölf Anklagepunkten einstimmig schuldig gesprochen.

"In diesem Fall geht es nicht um ein oder zwei einzelne Ereignisse, sondern um ein Muster von Fehlverhalten", so die Kommission im Bericht zu ihrer Entscheidung, der dem "Cincinnati Enquirer" vorliegen soll. Offenbar fand man keine Argumente, die für einen Amtserhalt der Beschuldigten sprechen würden.

Die Vorwürfe wiegen schwer. Wie berichtet, soll Gentry unter anderem ihrem Lover und Bandkollegen Stephen P. einen Job im Gericht verschafft haben, obwohl dieser keine Ahnung von der Materie hatte. Stattdessen soll dieser einfach weiter auf seiner Gitarre geklimpert haben – dafür soll er auch noch ein fürstliches Monatsgehalt von 10.000 Dollar kassiert haben.

"Ich habe sie zurückgeküsst"

Gemeinsam soll das Paar auch Gentrys Sekretärin zu einem Dreier bewogen haben und auch sonst immer wieder für längere Zeiträume aus dem Büro verschwunden gewesen sein. Zudem hätte das Duo mit Nachdruck versucht, eine Staatsanwältin zum Gruppensex zu überreden.

Diese sagte nun auch vor der Kommission aus. Gentry soll sie auf der Toilette abgepasst, einen Dreier vorgeschlagen und sie geküsst haben. "Ich habe sie zurückgeküsst", erinnert sich Katherine Schulz bei ihrer Anhörung. Die Richterin soll ihr andernfalls gedroht haben, künftig "in allen Fällen" gegen sie zu entscheiden. Das sei dann auch geschehen, als sie zu einer anderen Gelegenheit Kritik an dem überbezahlten Musiker geübt habe.

"Wie ein Todesurteil"

Auch andere Mitarbeiter sollen sich den Gutwill der Richterin durch Gegenleistungen – Sex oder Geld – erkauft haben können beziehungsweise müssen. Für diese Machenschaften setzte es nun die Rechung, die einem Berufsverbot gleichkommt.

Das Urteil sei beruflich "wie ein Todesurteil" wird Gentrys Anwalt im "Cincinnati Enquirer" zitiert. Seine Mandantin habe mit einer Strafe gerechnet, jedoch nicht in diesem Ausmaß. Ihre eigentliche Arbeit habe die ins Amt gewählte Richterin "gut gemacht", lautet seine Verteidigungslinie. Ob er im Berufungsprozess – ein Datum steht noch nicht fest – damit punkten kann, ist freilich noch völlig offen.

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