Gesundheit

Richtige Pflege: Tipps gegen Ekzeme und trockene Haut

Die gesteigerte Hygiene während der Pandemie hat bei manchen dermatologische Folgen hinterlassen. Wie man's richtig macht.

Sabine Primes
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Damit die Haut uns schützen kann, braucht sie einen gesunden Hautschutzmantel.<br>
Damit die Haut uns schützen kann, braucht sie einen gesunden Hautschutzmantel.
Getty Images/iStockphoto

Eine der Grundregeln im Kampf gegen die Corona-Pandemie ist regelmäßiges Händewaschen und Desinfizieren. Zu häufige und falsche Handhygiene kann jedoch auch Schaden anrichten. Trockene, rissige und wunde Ekzeme können die Folge sein.

In einer dänischen Studie, an der 6.858 Kinder teilnahmen, hatten 38 Prozent ein Ekzem, wobei Mädchen etwas häufiger betroffen waren. Die dänischen Gesundheitsbehörden gaben spezielle Richtlinien zur Handhygiene heraus, um die Übertragung des Coronavirus zu verhindern: Die Kinder wurden angewiesen, sich mindestens alle zwei Stunden und insbesondere bei der Ankunft in der Schule, vor und nach den Mahlzeiten, nach dem Toilettenbesuch, nach dem Husten oder Niesen und immer dann, wenn die Hände sichtbar verschmutzt waren, die Hände für 45 bis 60 Sekunden mit Wasser und Seife zu waschen. Ein möglicher Grund dafür könnten Verhaltensunterschiede sein. Beispielsweise waschen Mädchen ihre Hände gründlicher und häufiger.

Ekzeme bei Kindern

Das Auftreten von Handekzemen bei Kindern hat nicht nur unmittelbare Auswirkungen, sondern kann auch schwerwiegende Langzeitfolgen haben. Die wiederholte Exposition der Haut gegenüber selbst schwachen Reizstoffen, die jeweils vor der vollständigen Erholung von der vorangegangenen Beleidigung einsetzt, führt schließlich zu einem chronischen irritativen Kontaktekzem. Die Richtlinien für die Händehygiene wurden umgesetzt, ohne dass Lehrer, Schulpersonal, Eltern oder Kinder angemessen über das richtige Händewaschen und Hautschutzmittel informiert wurden. Prophylaktische Maßnahmen wie Anweisungen zum korrekten Händewaschen, die Betonung der Verwendung von Händedesinfektionsmitteln als sanftere Hygienemaßnahme und Anweisungen zur systematischen Verwendung von lindernder Creme nach dem Händewaschen hätten einen Teil der Kinder vor der Entwicklung eines Handekzems bewahren können. Schließlich bleibt unbekannt, inwieweit die intensive Handhygiene die Übertragung des Coronavirus bei dänischen Schulkindern verhindert hat.

Die atopische Dermatitis (oft als Ekzem bezeichnet) ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung komplexer Entstehung. Hauptsymptom ist der Juckreiz. Die Hautläsionen reichen von einer leichten Rötung bis hin zu flächenhafter Verdickung der Haut. Die Diagnose lässt sich aus Arztgespräch und Untersuchung stellen. Die Behandlung erfolgt durch Applikation von Feuchtigkeitscreme, Vermeidung allergieauslösender und reizender Stoffe  sowie häufig mit Kortison. Verantwortlich für das Auftreten von Ekzemen können eine genetische Anfälligkeit, immunologische und epidermale Barrierestörungen oder Umweltfaktoren sein.

Regelmäßiges Eincremen hält Hautbarriere gesund

Auch eine deutsche Studie aus München zeigt eine Neigung zu Ekzemen bei jungen Menschen. Es wurden die Daten von 512 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 49 Jahren (243 Frauen, 267 Männer) des Universitätsklinikums ausgewertet. Nach dem Ausbruch von SARS-CoV-2 stieg die Häufigkeit von Maßnahmen zur Händehygiene. Ein deutlich höheres Auftreten von Hautekzem-Symptomen stand mit häufiger Händedesinfektion, Ekzem und jungem Alter in Zusammenhang.

Fazit: Das Bewusstsein für Hautekzeme sollte erhöht werden, damit präventive Maßnahmen früher ergriffen werden können. Pflege ist das Um und Auf für eine gesunde Haut. Daher empfiehlt es sich, die Hände nach jedem Waschen einzucremen. Das hält die Hautbarriere gesund und nur so schützt sie uns vor dem Eindringen von Viren und Bakterien.

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