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Riesenhornisse breitet sich aus: Kommt sie auch zu uns?

Sie ist die größte Hornisse der Welt und ihr Stich ist sieben Mal giftiger als der einer Biene. Jetzt breitet sich die Asiatische Riesenhornisse in den USA und Kanada aus – auch in Österreich sind wir vor ihr nicht sicher. 

Roman Palman
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Alleine in Japan sterben jedes Jahr rund 50 Menschen an den Folgen einer schmerzhaften Begegnung mit der Asiatischen Riesenhornisse (Vespa mandarinia). Dem orangebraunen Brummer geht man also besser aus dem Weg. Das ist in Europa derzeit noch leicht möglich, da sie bei uns (noch) nicht vorkommt, doch in den USA und Kanada ist das seit Herbst 2019 anders.

Vermutlich per Schiff wurde das eigentlich in Ost- und Südostasien heimische Insekt über den Pazifik getragen und in Nordamerika eingeschleppt. "Wir wissen nicht wie die Bedrohung genau aussehen wird und wieviel Einfluss sie auf die gesamte Bienenzucht als Branche haben. Klar ist jedoch, dass sie das Potenzial haben, ein gefährlicher Schädling zu werden. Eine riskante Herausforderungen für Imker, die wir ihnen gerne ersparen möchten", warnt Insektenforscher Chris Looney, der im US-Bundesstaat Washington Fallen für die Tiere aufgestellt hat.

"Auch in Österreich könnte sie auftreten"

Trotz des starken Giftes von vespa mandarina ist die Wahrscheinlichkeit an einem Stich zu sterben, eher gering. Viel gefährlicher sind sie hingegen für Honigbienen. Ganze Bienenvölker können von den Asiatischen Riesenhornissen ausgelöscht werden. 

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    Die Asiatische Riesenhornisse (vespa mandarina) ist bis zu fünf Mal so groß wie unsere heimischen Honigbienen. Bienen stehen bei dem Brummer auf ...
    Die Asiatische Riesenhornisse (vespa mandarina) ist bis zu fünf Mal so groß wie unsere heimischen Honigbienen. Bienen stehen bei dem Brummer auf ...
    picturedesk.com/PhotoResearchers/Scott Camazine

    Auch wenn es bei uns noch keine Sichtungen gab, es kann jederzeit passieren, dass die Killer-Hornissen auch nach Österreich kommen. Genau davor warnt der Linzer Biologe Martin Schwarz im Gespräch mit dem TV-Sender Puls4: "Es ist durchaus möglich, dass sie auch nach Europa eingeschleppt wird. Das heißt, auch in Österreich könnte sie einmal auftreten." 

    Eine andere Vertreterin der Art, die oft als "Asiatische Hornisse" (Vespa velutina) bezeichnet wird, breitet sich bereits invasiv in Europa aus. Sie ist aber deutlich kleiner als die Riesenhornisse und auch als die hier heimischen Verwandten.

    Angst brauche man aber vor keiner der beiden Asia-Hornissen haben, so der Experte weiter. Für den Menschen ist sie normalerweise ungefährlich. Dafür wird uns im Sommer 2020 ein ganz anderes Insekt gehörig plagen: Viele Wespen sind wohlbehalten durch den Winter gekommen, die hohen Temperaturen begünstigen ihre Brut. "Es ist mit einem leicht überdurchschnittlichen Wespenjahr zu rechnen", prognostiziert Schwarz. "Mit Sicherheit sagen, kann man das aber noch nicht." Wie du am besten mit den Plagegeistern umgehst und sie auch loswerden kannst, erfährst du im Video oben.

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