Politik

Generalstabschef fordert längeren Wehrdienst

Robert Brieger, der Generalstabschef des Bundesheeres, steht einer möglichen Verlängerung des Grundwehrdienstes durchaus positiv gegenüber.

Heute Redaktion
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Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) denkt laut darüber nach, den Grundwehrdienst wieder auf acht Monate verlängern zu lassen. Grundsätzlich wäre für den Minister aber auch eine Aufstückelung des Dienstes möglich. "Sechs Monate am Stück plus zwei Monate später wären ideal", so Kunasek.

"Oberster Soldat" und Offiziere für Reform

Rückendeckung erhält der Verteidigungsminister vom frisch angelobten "obersten Soldaten" Österreichs, Generalstabschef Robert Brieger. In einem Gespräch mit dem Ö1 Mittagsjournal erklärte Brieger, dass das Bundesheer zwar für "bestimmte Aufgaben" gerüstet sei, bei "Aufgaben komplexerer Natur", wie etwa der militärischen Landesverteidigung, gebe es aber noch großen Aufholbedarf.

Diesen Aufholbedarf könnte eine Ausweitung des Grundwehrdienstes auf acht Monate etwas abmindern, so Brieger. Eine derartige Verlängerung des Grundwehrdienstes würde selbstverständlich auch etwas kosten, allerdings würden laut dem General die Vorteile überwiegen. "Im Sinne der Verantwortung für die Sicherheit Österreichs" rechnet Brieger damit, dass sich die Investition sehr schnell bezahlt machen würde.

ÖVP und SPÖ klar gegen Ausweitung des Grundwehrdienstes

Kritik am freiheitlichen Reform-Vorstoß kommt vor allem von der SPÖ, aber auch vom Koalitionspartner ÖVP. SPÖ-Wehrdienstsprecher Rudolf Plessl etwa erklärte in einer Aussendung, dass "Minister Kunasek die Budget-Probleme nun offensichtlich auf dem Rücken der Wehrpflichtigen austragen" möchte und forderte stattdessen vom Verteidigungsminister, sich doch bitte endlich für einen attraktiveren Wehrdienst einzusetzen.

Auch die ÖVP will von Kunaseks Vorschlag nichts wissen und erteilt dem FP-Minister eine Abfuhr. Hintergrund: Die ursprüngliche Verkürzung des Grundwehrdienstes auf 6 Monate war von der ÖVP unter Verteidigungsminister Günther Platter durchgesetzt worden. (mat)