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Roboter filmte Ausflug in Fukushima-Reaktor

Heute Redaktion
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Erstmals hat ein Roboter im Inneren eines Reaktors des im März 2011 nach einem Tsunami havarierten Atomkraftwerks Fukushima gefilmt. Das Gerät hatte ein One-Way-Ticket, es blieb stecken und wurde aufgegeben. Zuvor hat es bei lebensfeindlichen Bedingungen wichtige Entdeckungen gemacht.

Die Betreiberfirma Tepco schickte den schlangenförmigen Roboter in den Reaktor eins. Der Einstieg erfolgte über eine Röhre. Die bei der Mission gemessene Strahlendosis von 9,7 Sievert pro Stunde war zwar niedriger als erwartet, ein Mensch würde allerdings binnen einer Stunde sterben.

Auf dem veröffentlichten Video sind jede Menge Trümmerteile und Staubwolken oder Dampf zu sehen. Die Aufnahme wird immer wieder von weißen Flecken gestört, dahinter vermuten Experten Gamma-Strahlung, die den Bildsensor beeinflusst.

Weg für Nachfolge-Roboter einigermaßen frei

Die wichtigste Erkenntnis war jedoch, dass sich keine größeren Hindernisse im Sicherheitsbehälter befinden. Das ist für die Suche nach den geschmolzenen Brennstäben wichtig. Roboter sollen diese ausfindig machen und herausfinden, wie sie sich entfernen lassen könnten. In Reaktor eins dürften sie das Kerngehäuse durchbrochen haben und auf den Boden darunter gefallen sein.
Wieso der Roboter dann doch stecken blieb, wird noch untersucht. Der Einsatz eines zweiten Geräts wurde zunächst verschoben. Nächstes Jahr sollen auch Amphibien-Roboter zum Einsatz kommen.