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"Rock of Ages 3" im Test: Doch noch eine runde Sache

Etwas Kopfzerbrechen bereitete der Titel "Rock of Ages 3: Make & Break" in der Vorschau-Version. Am Ende wird nun aber doch alles eine runde Sache.

Rene Findenig
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    Das Spielprinzip von "Rock of Ages 3: Make & Break" ist einfach, der Spielspaß dafür enorm.
    Das Spielprinzip von "Rock of Ages 3: Make & Break" ist einfach, der Spielspaß dafür enorm.
    ACE Team, Giant Monkey Robot

    Eine schwache Künstliche Intelligenz der Gegner, grafisch grobe Objekte und eine supernervöse Steuerung bereiteten in der Vorschau-Version von "Rock of Ages 3: Make & Break" noch Sorgen. Nun ist der Game-Mix aus Tower-Defense und Arcade-Action aber für PC, Nintendo Switch, PlayStation 4 und Xbox One erschienen und zeigt, dass die Entwickler von ACE Team sowie Giant Monkey Robot noch bis zur letzten Sekunde nachgebessert haben.

    Das Spielprinzip ist einfach, der Spielspaß dafür enorm: Zocker steuern eine riesige Kugel, die über eine Karte voller Hindernisse wie Kreisel, Tunnel und Schanzen gelotst werden muss. Am Ende der Strecke versucht man schließlich, mit der rollenden Urgewalt Gebäude einzureißen. Das Ganze geschieht auf einer Reise durch die Geschichte, vom antiken Griechenland bis in moderne Umgebungen, auch die zu steuernden Kugeln ändern sich stetig.

    Das Lenken macht nun Spaß

    Die verschiedenen Kugeln – auch ein Käserad oder der Kopf eines Schneemanns ist dabei – steuern sich recht unterschiedlich und lassen sich ihr jeweiliges Gewicht und ihre Form deutlich anmerken. In der Vorschau war das Knifflige, die Kugeln auf der teils sehr engen Bahn zu halten, da die Steuerung selbst auf kleinste Tasten-Tipper extrem reagierte und man so nie das Gefühl hatte, wirklich die Kontrolle über die Kugel zu haben. Nun ist aber alles gut: Die Steuerung wurde entschärft, reagiert aber weiter verlässlich, nur eben in kontrollierterem Ausmaß. So macht auch das Lenken endlich richtig Laune.

    Die Story selbst ist zwar großteils zu vernachlässigen, ringt dem Spieler mit schwarzem Humor à la Monty Python aber einige Lacher ab. Dabei geht der Spieler in Stein-Form mit Odysseus auf Geschichtsreise, denn Gott Poseidon hat für den Helden nicht die zehnjährige Irrfahrt der griechischen Mythologie parat, sondern schickt ihn lieber gleich auf quer durch die Zeit. Das sorgt dafür, dass wir nicht nur Spielwelten des Altertums, sondern auch modernerer Epochen erleben dürfen und das Spiel somit viel mehr Abwechslung bietet. 

    Tolle Modi mit Karten-Editor

    Während man in der Kampagne jeweils Sterne auf einer Weltkarte sammelt, um weitere Missionen freizuschalten, sind die vielen anderen (neun!) Modi die wahren Hingucker des Spiels. Hier können sich Spieler auch lokal im Splitscreen oder online gegeneinander matchen: Zeitgleich versuchen Zocker, ihren Fels als jeweils Erster vor die Tore des Gegners zu bugsieren, während man den Fallen des Gegenübers ausweicht. Ein Spaß, von dem man nicht genug bekommen kann. Vor allem deshalb, weil die Zahl der auf der Strecke platzierbaren Fallen irrwitzig groß ist. Ebenfalls witzig: In Humpty Dumpty muss man das Ei aus dem britischen Kinderreim sicher ans Ziel bringen.

    Besser kommt nun auch die Grafik zum Vorschein, die einen einzigartigen Mix aus fantasievollen Umgebungen und vollkommen überzeichneten Charakteren sowie Objekten bietet. Die einst noch sehr grob modellierten Fallen und Objekte erstrahlen nun ebenfalls mit vielen Details. Größte Neuerung des Titels ist ein Karteneditor, mit dem sich Spieler ihre eigenen wahnwitzigen Maps bauen können. Vor allem langjährige "Rock of Ages"-Fans haben sich diesen Schritt von Herzen gewünscht. Der Editor lässt sich sehr einfach bedienen und in wenigen Minuten haben selbst Neulinge eine spektakuläre Karte zusammengebastelt.

    Eine runde Sache

    Sehr lobenswert ist ebenso die Musikauswahl des Spiels. In jedem Level und in jedem Zeitalter gibt es passenden Sound auf das Ohr. Anfänger, die die Spiel-Serie noch nicht kennen, tun sich anfangs etwas schwer. Das Spiel verrät zum Start zwar die grundlegende Steuerung, überlässt den Rest aber dem Spieler. Dieser muss dann nach und nach im Alleingang herausfinden, für welche Situationen sich die Dutzenden Fallen und Hindernisse am besten eignen.

    Fazit

    "Rock of Ages 3: Make & Break" ist zwar kein grundlegend neuer Titel der Serie, zeigt aber, dass mit sinnvollen Updates und einigen neuen Funktionen der Spielspaß enorm steigt. Vor allem kommen sowohl Einzel-, als auch Mehrspieler mit den vielen Modi voll auf ihre Kosten und Kreative dürfen sich über einen ganz neuen Editor freuen. "Rock of Ages 3: Make & Break" ist eine runde Sache geworden, die auch nach Hunderten Anläufen noch für Lacher sorgt.