Welt

Romney gewinnt Vorwahlen nur knapp

Heute Redaktion
Teilen

Bei den ersten Vorwahlen der US-Republikaner im Bundesstaat Iowa lieferten sich gleich drei Bewerber ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mit nur acht Stimmen Vorsprung siegte schließlich Mitt Romney.

Mitt Romney, Ex-Gouverneur von Massachusetts, hat die ersten Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner im Bundesstaat Iowa hauchdünn gewonnen. Romney siegte mit nur acht Stimmen Vorsprung vor dem Ex-Senator von Pennsylvania, Rick Santorum, gelegen, berichtete CNN am Dienstag unter Berufung auf einen Parteisprecher.

Demnach lag Romney mit 30.015 Stimmen vor dem christlich-konservativen Santorum, der auf 30.007 Stimmen kam. Auf dem dritten Platz landete der texanische Abgeordnete Ron Paul mit 21 Prozent.

Die weiteren Bewerber folgten erst mit deutlichem Abstand. Der frühere Chef des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, stand demnach bei 13 Prozent, der texanische Gouverneur Rick Perry bei zehn Prozent und die Tea-Party-Ikone Michele Bachmann bei fünf Prozent. Der Ex-Gouverneur von Utah, Jon Huntsman, der in Iowa so gut wie keinen Wahlkampf betrieben hatte, erreicht weniger als ein Prozent.

Rick Perry gab bereits bekannt, nach seinem enttäuschenden Abschneiden seine Bewerbung zu überdenken. Er sagte am Dienstagabend (Ortszeit) vor Unterstützern, dass er in seinen Heimatstaat zurückkehren werde, um das Ergebnis zu bewerten. Er wolle prüfen, "ob es für mich in diesem Rennen einen Pfad nach vorne gibt".

Das republikanische Lager ist gespalten, es gibt keinen klaren Favoriten. Dem 64-jährige Romney, der sich bereits 2008 um eine Kandidatur bewarb, werden noch am ehesten Chancen gegen Obama zugerechnet. Er setzt auf einen Unternehmerfreundlichen Kurs.

Zustimmung unter 50 Prozent

Auch Barack Obama stimmte seine Anhänger in Iowa mit kämpferischen Worten auf das Wahljahr ein. "Wir haben viel getan und wir haben noch viel mehr zu tun. Darum brauchen wir vier weitere Jahre", sagte Obama in einer Videokonferenz, die bei den so genannten Caucuses der Demokraten in Iowa übertragen wurde. Da Obamas Kandidatur innerparteilich nicht umstritten ist, ist der demokratische Nominierungsprozess dieses Mal lediglich Formsache.

Obama pries in seiner Ansprache den Abzug der US-Truppen aus dem Irak und die Gesundheitsreform als Höhepunkte seiner bisherigen Amtszeit. Vor vier Jahren hatte der amtierende Präsident die demokratischen Vorwahlen in Iowa für sich entschieden und damit den Grundstein für den Sieg gegen seine parteiinterne Kontrahentin Hillary Clinton gelegt.

Angesichts der weiter schwierigen Wirtschaftslage muss Obama jedoch um seine Wiederwahl am 6. November bangen. Seine Zustimmungswerte liegen in Umfragen derzeit deutlich unter 50 Prozent.

50 Vorwahlen

Noch ist völlig unklar, welcher republikanische Kandidat im November gegen Präsident Barack Obama antreten soll. Nach Iowa stehen weitere 49 Vorwahlen bevor. Bereits nächste Woche wird im Bundesstaat New Hampshire abgestimmt.