Österreich

Roßauer Lände: Roter Streit um Radler-Spur

Mit der Idee, die linke Spur auf der Roßauer Lände für Autos zu sperren, stößt der 9. auf Widerstand. Der Nachbarbezirk Brigittenau ist dagegen.

Heute Redaktion
Teilen

Nachbarschafts-Streit um eine Fahrspur! Nach dem Vorschlag des Bezirks Alsergrund, die linke Fahrspur auf der Roßauer Lände für einen Radweg oder Parkplätze – statt für den Autoverkehr – zu reservieren, stößt nicht bei allen auf Gegenliebe. Nun ist ein Streit zwischen den Bezirken entbrannt.

Der Alsergrunder Bezirkschefin-Stellvertreter Thomas Liebich (SPÖ) hatte für die linke Spur vorgeschlagen: "Mögliche neue Nutzungsmöglichkeiten wären ein Radstreifen und Stellplätze für Anrainer."

Roter Bezirk gegen roten Bezirk

Auf Widerstand stößt das neue Konzept beim – ebenfalls von der SPÖ regierten – Nachbarbezirk Brigittenau. "Das würde einen Rückstau bis weit in die Brigittenau hinein bedeuten. Außerdem wären der 2., 21. und 3. Bezirk davon betroffen", sagt Erich Valentin, Gemeinderat und Vorsitzender der SPÖ Brigittenau. Und stellt klar: "Das geht nicht."

"Die Verkehrspolitik in einer Stadt ist etwas, das man gemeinsam tragen muss", sagt Valentin.

Valentin verweist außerdem darauf, dass der Versuch, die linke Spur der Roßauer Lände für den Autoverkehr zu kappen, schon einmal schief gegangen sei. "Damals gab es einen Rückstau über den Wallensteinplatz hinaus und über die Nordbrücke bis nach Floridsdorf", sagt Valentin.

Picture

Außerdem habe der 9. Bezirk den 20. Bezirk noch nicht einmal über die Pläne informiert. "Es ist nicht gerade der feine Umgangston, das über die Medien auzurichten", sagt Valentin.

Zur Vorgeschichte: Der Alsergrunder Bezirkschefin-Stellvertreter Thomas Liebich (SPÖ) hatte vorgeschlagen, dass die linke Fahrspur – von derzeit drei – auf der Roßauer Lände wegfallen könnte. "Es wäre grundsätzlich möglich, mit weniger Fahrspuren auszukommen", sagte Liebich zu "Heute". Die linke Spur wird bereits jetzt am Wochenende und nachts zum Parken verwendet. Es solle ein "bezirksübergreifendes Projekt" werden, wünscht sich Liebich. Wenn noch mehr Nachbarbezirke dagegen sind, könnte das schwierig werden.