Politik

Ab sofort leichterer Zugang zum Arbeitsmarkt für Ausländer

Die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte tritt am 1. Oktober 2022 in Kraft. Ausländische Fachkräfte erhalten damit leichter Zugang zum hiesigen Arbeitsmarkt.

Heute Redaktion
Spargelstecher im Marchfeld. Archivbild.
Spargelstecher im Marchfeld. Archivbild.
Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com

Die Liste der Mangelberufe und die Rekordzahl an offenen Stellen zeigt: Viele Unternehmen suchen derzeit intensiv nach qualifizierten Arbeitskräften. Schon im Juli hatte die Bundesregierung daher die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte beschlossen. Das erklärte Ziel von Türkis-Grün: die Rahmenbedingungen einen modernen Arbeitsmarkt anzupassen, qualifizierten Zugang zum Arbeitsmarkt zu vereinfachen und den Beantragungsprozess effizienter zu gestalten.

Nachdem die Reform im Sommer im Parlament beschlossen wurde, tritt sie nun mit dem heutigen 1. Oktober 2022 in Kraft.

Qualifizierte Arbeitskräfte aus Drittstaaten erhalten dadurch erleichterten Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt. "Viele Unternehmen suchen derzeit nach qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der demografische Wandel und der Konjunkturaufschwung im ersten Halbjahr 2022 haben den Bedarf an Fachkräften weiter erhöht. Es freut mich daher sehr, dass nun mit 1. Oktober 2022 die reformierte Rot-Weiß-Rot-Karte in Kraft tritt und wir damit einen Beitrag zur Linderung des Fachkräftemangels leisten", so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP).

Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP)
Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP)
Michael Indra / SEPA.Media / picturedesk.com

Die Reform berücksichtige wichtige Forderungen der Unternehmer sowie der arbeitssuchenden Fachkräfte wie unter anderem die schnellere Abwicklung der Verfahren bei der Antragsstellung und erleichterte Voraussetzungskriterien zum Erhalt der Rot-Weiß-Rot-Karte.

Personen, die während ihrer Berufslaufbahn nicht durchgehend in derselben Branche tätig waren und einen anderen Beruf als den ursprünglich erlernten ausüben, erhalten nun Erleichterungen bei der Antragsstellung. Besonderes Augenmerk habe man auf Spezialisten, die für temporäre Projekte am österreichischen Arbeitsmarkt tätig sein können, gelegt. Gerade im Tourismus, der Pflege und im Gesundheitsbereich würden Verbesserungen wirken, weil die Karte unbürokratischer in Anspruch genommen werden könne und die notwendigen Punkte deutlich leichter zu erreichen wären.

Kein Verfahren mehr notwendig

"Mit Inkrafttreten der Reform können Betriebe, die aktuell ohnehin aufgrund der geopolitischen Situation vor besondere Herausforderungen gestellt sind, schneller und mit geringerem bürokratischen Aufwand eine Rot-Weiß-Rot-Karte beantragen. Wichtig war es uns auch Tourismusbetriebe zu unterstützen. Saisonarbeiterinnen und Saisonarbeiter, die bereits drei Jahre beschäftigt waren, haben daher künftig die Möglichkeit, als Stammsaisonier beschäftigt zu werden und anschließend eine Rot-Weiß-Rot-Karte zu erhalten", betont Kocher weiter.

Künftig können für Projekte Mitarbeiter bis zu sechs Monate nach Österreich kommen und benötigen dafür nur ein Visum und eine Beschäftigungsbewilligung ohne umfassendes Verfahren. Besonders IT- Fachkräfte können von dieser Möglichkeit profitieren. Diese Fachkräfte können gegebenenfalls im Anschluss eine Rot-Weiß-Rot-Karte erhalten.

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